Südkorea: Haftbefehl gegen Ehefrau des inhaftierten Ex-Präsidenten

Die Staatsanwaltschaft in Südkorea hat einen Haftbefehl gegen die ehemalige First Lady des Landes, Kim Keon Hee, beantragt. Der Ehefrau von Ex-Präsident Yoon Suk Yeol werden Bestechung sowie Aktienmanipulation zur Last gelegt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat Kim gegen Finanzinvestitionsgesetze und Regelungen zur Finanzierung politischer Parteien verstoßen.
Entsprechende Vorwürfe gegen Kim gibt es seit rund drei Jahren, der Skandal belastete das Ansehen ihres Gatten enorm. Yoons Partei verlor im Vorjahr bei den Parlamentswahlen, was eine politische Krise auslöste. In deren weiterer Folge rief der damalige Präsident Anfang Dezember das Kriegsrecht aus, versuchte einen Militärputsch - und scheiterte (der KURIER berichtete).
Ex-Präsident Yoon befindet sich derzeit wegen Amtsmissbrauchs in Haft, ihm drohen wegen des Putschversuchs weitere Prozesse. Sollte der Haftbefehl gegen seine Gattin Kim vollstreckt werden, wäre dies das erste Mal in der Geschichte Südkoreas, dass ein ehemaliger Präsident und eine ehemalige First Lady gleichzeitig inhaftiert sind.
Ehemalige First Lady gerät nicht zum ersten Mal in die Kritik
Die ehemalige First Lady Kim gerät nicht zum ersten Mal in die Kritik: 2022 musste sie sich im sogenannten Dior-Taschen-Skandal wegen Bestechungsvorwürfen verantworten, da sie offenbar eine Handtasche der französischen Luxusmarke entgegen genommen hatte. Außerdem wird ihr vorgeworfen, sich in das Nominierungsverfahren für Abgeordnete in Yoons Partei eingemischt zu haben, was einen Verstoß gegen das Wahlgesetz darstellt.
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