Steinbrücks Erpresser war Manager bei der Post

Ein Mann mit Brille hält ein Mikrofon und spricht.
Der Erpresser von SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück ist identifiziert. Er war früher Post-Manager.

Peer Steinbrück solle innerhalb einer Woche auf seine Kandidatur für das Kanzleramt verzichten. Sonst werde öffentlich gemacht, dass er und seine Frau vor 14 Jahren vorübergehend illegal eine Putzfrau beschäftigten.

Das stand in einem anonymen Erpresserbrief, den die Ehefrau von SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück, Gertrud, vor zwei Wochen erhalten hat. Deren Mann denkt aber nicht an einen Rückzug aus dem Wahlkampf – stattdessen machte er den Brief öffentlich, schaltete die Ermittlungsbehörden ein und dementierte die Anschuldigungen entschieden.

Vor einer Woche stellte sich Hermann U. als mutmaßlicher Verfasser des Briefes bei der Bonner Staatsanwaltschaft. Derzeit werden seine Angaben „in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht“ geprüft, heißt es dort. Es wird wegen des Verdachts der versuchten Nötigung ermittelt. Wie die Süddeutsche Zeitung jetzt berichtet, war der 52-jährige Verfasser des Schreibens früher Vorstandsmitglied der Deutschen Post und enger Vertrauter des damaligen Postchefs Klaus Zumwinkel, der 2008 wegen einer Steueraffäre zurücktreten musste. Steinbrück hatte Zumwinkel damals scharf kritisiert.

Hermann U. sei empört gewesen über die Äußerungen Steinbrücks bezüglich der Ausbeutung von Geringverdienern, sagte er dem Staatsanwalt. Daraufhin habe er den Brief mit der Drohung geschrieben, er würde öffentlich machen, dass Familie Steinbrück eine Putzfrau unangemeldet und billig beschäftigt hat.

Porträt Peer Steinbrück:

Ein Mann mit Hut wandert auf einem steinigen Pfad in einer bewaldeten Berglandschaft.

Steinbrueck SPD candidate in upcoming general elec
Ein Mann in Anzug gestikuliert vor einem SPD-Logo.

Steinbrueck, top candidate of the German Social De
Ein Schwarz-Weiß-Porträt eines jungen Jungen.

Ein Mann mit Brille lächelt in die Kamera.

Zwei Männer in Anzügen sitzen vor einem BVB Dortmund Logo.

GERMANY SOCCER BUNDESLIGA
Ein Mann gestikuliert vor einem Schild mit der Aufschrift „NRW im Herzen“.

Landesdelegiertenkonferenz der NRW-SPD
Angela Merkel und ein Mann im Anzug stehen lächelnd vor einem hellblauen Hintergrund.

German Chancellor Merkel and Finance Minister Stei
Helmut Schmidt im Rollstuhl und ein weiterer Mann sitzen in einer Fernsehsendung.

GERMANY TV TALK SHOW
Nahaufnahme des Gesichts eines Mannes mit Brille.

FILE BRUSSELS GERMANY POLITICS
Ein Mann mit Brille spielt Schach.

Zwei Männer sitzen an einem Tisch und spielen Schach.

Ein Mann mit Brille beugt sich zu Angela Merkel.

Peer Steinbrück wird Kanzlerkandidat
Ein lachender Mann im Anzug vor einem lila Hintergrund mit SPD-Logos.

File photo of Peer Steinbrueck of German oppositio
Ein Mann im Anzug trinkt ein Glas Bier.

Politischer Aschermittwoch - SPD
Ein Mann mit Brille lächelt vor einem roten Hintergrund.

Steinbrueck, SPD candidate for German Chancellor i
Ein Mann steht vor einer lila Wand mit dem Wort „FERTIG“.

SPD Landesparteitag Hessen - Peer Steinbrück

Versehentlich

Der ehemalige Post-Manager sollte sich zumindest aufgrund seines früheren Berufes mit der Aufgabe von Briefen auskennen. Dennoch erklärte er, er habe den Brief gar nicht abschicken wollen, den er in einem Anflug von Wut geschrieben hatte. Doch mit der anderen Post landete das Schreiben dann doch im Briefkasten – und schließlich bei Familie Steinbrück.

Jetzt will Hermann U. wieder einen Brief an das Ehepaar Steinbrück verfassen – mit der Bitte um Entschuldigung.

Die Putzfrau soll laut Süddeutsche Zeitung Ende der Neunzigerjahre kurzzeitig im Haus der Schwiegermutter Peer Steinbrücks gearbeitet haben, aber aus „persönlichen Gründen“ ein festes Arbeitsverhältnis abgelehnt haben.

Und heute? Heute arbeitet sie in Bonn. Unter anderem in dem Haushalt von einem gewissen Hermann U.

Kommentare