Steinbrück zeigt Erpresser an

Ein lächelnder Mann im Anzug hält einen Besen vor einem Hintergrund mit Menschen und dem Schriftzug SPD.de.
Ein Unbekannter warf Steinbrück vor, seine Familie habe eine Putzfrau schwarz beschäftigt.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte nach vielen Sprüngen in Fettnäpfe zuletzt im TV-Kanzlerduell mit Angela Merkel zumindest einen Achtungserfolg einfahren können. Doch schon hat er wieder Ärger – diesmal von gänzlich unerwarteter Seite. Ein Unbekannter hatte der Familie Steinbrücks mit der Enthüllung über eine angeblich vor 14 Jahren illegal beschäftigte Putzfrau erpresst. Bis 10. September, so der Erpresser, müsse Steinbrück seine Kandidatur zurückziehen. Das berichtete die Bild-Zeitung am Samstag.

Steinbrück reagierte empört und teilte mit, er habe Anzeige erstattet. Was er bisher im Wahlkampf erlebt habe, gehe weit über das hinaus, was akzeptabel sei, erzählte er bei einem Wahlkampfauftritt in Erfurt. „Dass dazu ein Erpressungsversuch gehört, ist jenseits meiner Vorstellungskraft gewesen.“

SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach von einer „Schmutzkampagne“. Dies sei „ bisher der absolute Tiefpunkt in diesem Wahlkampf“, sagte Gabriel der Bild am Sonntag. „Eine 14 Jahre alte Geschichte, mit der Peer Steinbrück nichts zu tun hatte, 14 Tage vor der Wahl hoch zu ziehen, ist wirklich schmutziger Wahlkampf.“ Er hoffe sehr, dass die Verantwortlichen für diese Schmutzkampagne dingfest gemacht und vor Gericht gestellt würden.

Dem Zeitungsbericht zufolge arbeitete die Putzfrau eigentlich für Steinbrücks Schwiegermutter und war nur übergangsmäßig von Steinbrücks Frau engagiert und bezahlt worden. Eine Anstellung habe die Putzfrau aus schwierigen privaten Gründen abgelehnt.

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