Spekulationen über Deutschland-Besuch Selenskijs im Mai

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Zur Verleihung des Karlspreises. Wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seit dem russischen Angriff auf sein Land bereits einige seiner wichtigsten Bündnispartner besucht. Im Mai könnte er nun auch nach Deutschland kommen - zur Verleihung des Karlspreises an ihn und das ukrainische Volk im Krönungssaal des Aachener Rathauses am 14. Mai.

Die Veranstalter bereiten sich auf ein solches Szenario jedenfalls vor, wie die Stadt Aachen bereits kurz vor Ostern mitteilte. Eine persönliche Teilnahme hänge aber "stark von der dann vorliegenden Kriegslage und den entsprechenden Sicherheitskonzeptionen ab". Falls Selenskyj nicht persönlich teilnehmen kann, soll er per Video zugeschaltet werden. Auch für diese Variante laufen die Planungen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist als Rednerin bereits offiziell angekündigt. Die "Bild am Sonntag" berichtet nun, dass auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Aachen kommen und die Laudation halten wird. Zudem gibt es Spekulationen, dass aus Polen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki oder Präsident Andrzej Duda sowie aus Frankreich Präsident Emmanuel Macron anreisen könnten.

Um den internationalen Gästen eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Termin für die Verleihung bereits verschoben. Sie wird nicht wie sonst an Christi Himmelfahrt (18. Mai) stattfinden, sondern vier Tage früher. Damit solle "eine Überschneidung mit einer relevanten Veranstaltung am Folgetag" verhindert werden, teilte die Stadt Aachen mit. Gemeint ist der G7-Gipfel im japanischen Hiroshima, der am 19. Mai - dem Tag nach Christi Himmelfahrt - beginnt. Um pünktlich anzukommen, muss man aus Europa schon am Vortag abfliegen. An dem Gipfel nehmen unter anderen von der Leyen, Scholz und Macron teil.

Selenskyj war in den ersten zehn Monaten nach der Invasion gar nicht ins Ausland gereist. Erst kurz vor Weihnachten flog er dann nach Washington, um dort US-Präsident Joe Biden zu treffen. Die USA sind mit Abstand die wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine. Es folgten Besuche in London, Paris, Brüssel und zuletzt in Warschau.

Scholz hatte Selenskyj im Juni zusammen mit Macron, dem damaligen italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis in Kiew besucht. Im Februar trafen Macron und Scholz den ukrainischen Präsidenten gemeinsam in Paris. Das Kanzleramt äußerte sich am Sonntag zunächst nicht zu einer Anfrage, ob Scholz zur Karlspreis-Verleihung nach Aachen reisen werde.

Der Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr wurden die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Maria Kolesnikowa ausgezeichnet.

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