Sorge um Eskalation: Schusswechsel in Kaschmir

Ein beschädigter Teil eines Verwaltungsblocks im Government Health and Education Complex nach einem indischen Angriff in Muridke.
In Lahore hat sich Donnerstag früh eine Explosion ereignet. Indien hatte am Mittwoch mehrere Ziele in Pakistan bombardiert.

Zusammenfassung

  • Explosion in Lahore verstärkt Sorgen über Eskalation des Kaschmir-Konflikts zwischen atomar bewaffneten Nachbarn.
  • Indische Angriffe auf Pakistan und Gegenbeschuss verursachen über 34 Tote und viele Verletzte.
  • US-Präsident Trump und die EU-Kommission fordern ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten.

In der Region Kaschmir hat es nach Angaben der indischen Armee erneut Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Soldaten gegeben. 

Die indische Armee erklärte am Donnerstag, dass die pakistanische Armee in der Nacht mit Kleinwaffen und Artilleriegeschützen geschossen habe. Die indische Armee habe "angemessen reagiert". Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Explosion in Lahore

Das pakistanische Militär wiederum hat nach eigenen Angaben zwölf indische Drohnen "neutralisiert". Indien habe in der Nacht auf Donnerstag mehrere Orte mit Drohnen vom israelischen Typ "Harop" angegriffen, ein Zivilist sei getötet worden, sagte ein pakistanischer Militärsprecher. Darunter seien die beiden größten Städte Karachi und Lahore. Indien werde für diese "unverhohlene Aggression weiterhin teuer bezahlen".

Laut dem pakistanischen Nachrichtensender Geo TV hat sich in der ostpakistanischen Stadt Lahore Donnerstag früh eine Explosion ereignet. Einen Tag zuvor hatten indische Angriffe auf mehrere Orte in Pakistan die Sorge über eine Eskalation des militärischen Konflikts zwischen den beiden atomar bewaffneten Nachbarn verstärkt. 

Der jahrzehntelange Konflikt um die Grenzregion Kaschmir war am 22. April durch einen Anschlag auf indische Touristen neu entfacht worden.

Indien hatte am Mittwoch mehrere Ziele in Pakistan bombardiert. Bei den massiven Angriffen und anschließendem Gegenbeschuss durch Pakistan wurden nach offiziellen Angaben mindestens 34 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Trump: Angriffe müssen "jetzt enden"

US-Präsident Donald Trump rief Indien und Pakistan zu einem sofortigen Ende der Feindseligkeiten auf. Die gegenseitigen Angriffe müssten "jetzt enden", forderte Trump am Mittwoch in Washington. Er kenne beide Länder gut und sei gegebenenfalls zur Vermittlung bereit. Zuvor hatte die EU-Kommission Indien und Pakistan zur Deeskalation aufgerufen.

Wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Indien und Pakistan haben einige Staaten ihre Reisehinweise für die zwei Länder angepasst. Das Außenamt in Wien erweiterte seine partielle Reisewarnung für Teile Pakistans um die Grenzgebiete zu Indien. 

"Aufgrund der aktuellen Spannungen zwischen Indien und Pakistan gilt Sicherheitsstufe 5 auch entlang der Grenze zu Indien, vor allem entlang der Waffenstillstandslinie 'Line of Control'", heißt es auf der Ministeriumssite.

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