USA

Sohn Hunter Biden wird für den US-Präsidenten neuerlich zum Problem

Joe Biden winkt, während Hunter Biden neben ihm steht und eine Zeitung hält.
Verdacht der Republikaner: Schmiergeld-Zahlungen an beide in der Höhe von zehn Millionen Dollar.

Wenn Hunter Biden heute, Mittwoch, in einem Gerichtssaal im US-Bundesstaat Delaware erscheint, um sich wegen Steuerhinterziehung und illegalen Waffenbesitzes formal schuldig zu bekennen, dann sollte das aus Sicht des einzigen Sohnes des US-Präsidenten der finale Schlussstrich in einer seit vier Jahren schwelenden Affäre sein. Rechtzeitig vor der heißen Wahlkampfphase, die Vater Joe Biden 2024 mit der Wiederwahl ins Weiße Haus krönen will.

Aber daraus wird nichts. Beide Delikte des einst von Alkohol- und Drogensucht geplagten Juristen sind zwar de facto beigelegt. Durch nachträgliche Zahlung von rund zwei Millionen Dollar an den Fiskus. Beziehungsweise durch die Verpflichtung, von Feuerwaffen Abstand zu nehmen, die nach dem Gesetz nicht in die Hände von Drogenkranken gehören.

Doch die oppositionellen Republikaner wurmt das. Sie wollen über die Vater-Sohn-Beziehung den ältesten Präsidenten in der US-Geschichte sturmreif schießen.

Kevin McCarthy, Nr. 3 im Staat und Sprecher des konservativ beherrschten Repräsentantenhauses, droht Biden unverhohlen mit einem Amtsenthebungsverfahren. Begründung: Der Biden-Familien-Clan sei korrupt und kriminell. Jüngste Wendung: In öffentlicher Vernehmung bekräftigten zwei Spezial-Agenten der Steuerbehörde IRS, dass ihre Untersuchungen gegen den zahlungssäumigen Hunter Biden, 53, durch politischen Druck des demokratisch geführten Justizministeriums erschwert worden seien. Der Präsidenten-Sohn habe eine „Vorzugsbehandlung“ erfahren.

Mehr lesen: Joe Biden - ein Hoppala nach dem anderen

Mehr noch: Der republikanische Senator Chuck Grassley machte ein internes, brisant anmutendes FBI-Dokument (FD-1023) öffentlich. Aus dem geht hervor, dass ein V-Mann der Bundespolizei ausgesagt hat, dass Joe Biden und sein Sohn Hunter jeweils fünf Millionen Dollar Schmiergeld vom Ex-Chef des ukrainischen Gas-Produzenten Burisma, Mikola Slotschewski, erhalten haben sollen. Der Vorgang habe sich zu einer Zeit abgespielt, als Biden sen. als Vize-Präsident unter Barack Obama für die Ukraine zuständig war und sein Sohn einen lukrativen Posten im Aufsichtsrat von Burisma innehatte.

„Schmierenkomödie“

Dazu öffentlich befragt, erklärte der von Trump eingesetzte FBI-Direktor Christopher Wray: Besagte V-Mann-Aussage sei bis heute nicht bestätigt. Die voreilige Veröffentlichung des Papiers durch die Republikaner „gefährdet wichtige Quellen“. Die Demokraten sortieren die Vorwürfe der „Grand Old Party“ unter „Schmierenkomödie“ ein. Mit dem alleinigen Ziel, von den diversen Straf- und Ermittlungsverfahren gegen ihren favorisierten Präsidentschaftskandidaten Donald Trump abzulenken.

Donald Trump spricht bei einer Veranstaltung vor einem Mikrofon.

Die Republikaner behaupten dagegen unverdrossen, dass Hunter Biden die politische Stellung seines Vaters zum beiderseitigen Vorteil ökonomisch vergoldet habe. Dazu soll Devon Archer, der ehemalige Geschäftspartner von Hunter Biden, am 31. Juli vor dem Kongress aussagen. Archer gibt laut Medienberichten an, dass Hunter Biden in Gesprächen mehr als zwei Dutzend Mal seinen Vater, den heutigen Präsidenten, telefonisch eingebunden habe. Damit soll die Kern-Aussage von Biden sen. ausgehebelt werden, wonach er niemals mit seinem Sohn über dessen privat-wirtschaftliche Aktivitäten gesprochen habe.

Kommentare