"Politische Show Österreichs": Sloweniens Präsidentin will Ende der Grenzkontrollen

Austria introduces temporary controls at border with Slovakia to prevent illegal migration
Die neue Staatschefin des Nachbarlandes Natasa Pirc Musar war in Wien und sprach mit dem KURIER - auch über die Kontrollen an der Grenzen

Sie ist seit vielen Jahren eine der bekanntesten Persönlichkeiten Sloweniens. Als ehemalige Journalistin, TV-Nachrichtenmoderatorin, Leiterin der Kommission für Datenschutz und prominente Kämpferin für Bürgerrechte kennt die 54-Jährige, wie sie selbst sagt, "jeder Slowene". Ohne politische Unterstützung der etablierten Parteien hat Natasa Pirc Musar im November des Vorjahres die Stichwahl gegen den ehemaligen Außenminister Anze Logar gewonnen und ist seit Jahresanfang die erste weibliche Präsidentin Sloweniens. Bei ihrem Antrittsbesuch bei Amtskollegen Alexander Van der Bellen in Wien sprach sie mit dem KURIER - auch über heikle Streitfragen zwischen den Nachbarländern.

KURIER: Österreich kontrolliert - zum Schutz vor illegaler Migration - weiterhin die Grenzen zu Slowenien. Wie sehen Sie diese Maßnahmen?

Natasa Pirc Musar: Das  ist eine politische  Show Österreichs. Sie haben keine Argumente für ihre Haltung, die rechtfertigen,  warum sie die Grenzen kontrollieren.
Der Sommer kommt, die Ferien kommen. Austria kontrolliert diese Grenze seit inzwischen acht Jahren, seit 2015, als die Migrationswelle kam, und sie haben diese Entscheidung jedes halbe Jahr, also 16 Mal verlängert, mit keinen klaren Argumenten. Wir haben schon ein Urteil des Europäischen Gerichtshof in Luxemburg, der hat klar gemacht, dass das nicht in Übereinstimmung mit EU-Recht ist.

Kommentare