Siegessichere, rechtsextreme AfD peilt in Sachsen jetzt 40 Prozent an

Tim Lochner führte die AfD zum Sieg
Die radikale Truppe, für die ein Parteiloser antrat, siegt erstmals in Deutschland bei einer Oberbürgermeisterwahl. Eine Blaupause für die Landtagswahl in Sachsen 2024?

Die Wähler des deutschen Bundeslandes im Osten lassen sich offensichtlich nicht davon abschrecken, dass die AfD in Sachsen mit Fug und Recht als rechtsextrem bezeichnet werden darf: Erstmals hat am Sonntag bei einer deutschen Oberbürgermeisterwahl ein Kandidat der AfD gesiegt. Tim Lochner hatte sich am Sonntag in der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Pirna im zweiten Wahlgang mit 38,5 Prozent der Stimmen durchsetzen können. Der 53-jährige Tischler, der früher ein Mitglied der CDU war, ist jetzt parteilos, trat aber für die AfD an.

Zu den großen Ideologen und Hardlinern der AfD gehört Lochner nicht. Für Verschwörungstheorien zeigte er sich hingegen schon anfällig: So schrieb er während der Quarantänevorgaben in der Pandemie auf Facebook: „Aufgewacht in Quarantanamo“ – eine Anspielung auf das US-Gefängnis Guantanamo auf Kuba. Und auch den „großen Volksaustausch“ soll er einst befürchtet haben, wobei Lochner aber klarstellte: Das sei nur eine private Äußerung gewesen und kein politisches Statement. Doch er fügte hinzu: „Wenn wir einen Ausländeranteil in gewissen Stadtteilen haben von 38 Prozent an Grundschulen und Kitas, dann ist das für mich schon ein Austausch der einheimischen Bevölkerung.“

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