Sexualerziehung: Britische Regierung plant Mindestalter in Schulen

Lehrerin unterrichtet Klasse mit Buben und Mädchen
Großbritanniens Regierung plant ein Mindestalter für Sexualerziehung in der Schule. Lehrer sehen darin eine Instrumentalisierung des Themas für den Wahlkampf.

Die konservative Regierung in Großbritannien will Berichten zufolge ein Mindestalter für Sexualerziehung in Schulen einführen. Das berichtete unter anderem die BBC am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise.

Demnach soll Sexualerziehung künftig erst ab einem Alter von neun Jahren erlaubt sein. Themen wie Transidentität sollen gar nicht mehr auf dem Lehrplan stehen.

Die Times hatte berichtet, auch Geschlechtsverkehr solle in Schulen vor einem Alter von 13 Jahren nicht mehr thematisiert werden. Staatssekretär Chris Philp wollte die Berichte nicht direkt kommentieren. 

Sexualerziehung als Wahlkampfthema in Großbritannien

"Aber als Elternteil möchte ich nicht, dass vor allem jüngere Kinder zu früh mit sexuellen Inhalten im Klassenzimmer konfrontiert werden", so Philp in einem Interview des Senders Times Radio am Mittwoch. Zur Frage der Transidentität sagte er, es gehe um "eine umstrittene politische Idee, die nicht zwangsläufig als Fakt gelehrt werden sollte", so der konservative Politiker, der eigentlich für Polizei zuständig ist.

Lehrer warfen der Regierung vor, mit dem Thema Wahlkampf machen zu wollen. Sexualerziehung stehe ohnehin vor der sechsten Klasse nicht auf dem Lehrplan, sagte die Chefin des Verbands der Grundschulrektoren in der Grafschaft Suffolk, Rebecca Leek, der BBC

Ein Volksschulrektor aus der Stadt Rotherham in der Region Yorkshire bezeichnete den Vorstoß als Versuch, das Thema politisch auszuschlachten.

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