Selenskyj: Wiederaufbau der Ukraine "größtes Wirtschaftsprojekt Europas"

Selenskyj: Wiederaufbau der Ukraine "größtes Wirtschaftsprojekt Europas"
Bei einer Rede am Mittwoch Kiew forderte Selenskyj zur Ausarbeitung von Gesetzen auf, die Unternehmer und Investoren anlocken.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Wiederaufbau der Ukraine als größtes Wirtschaftsprojekt Europas bezeichnet. Bei einer Rede am Mittwoch im Parlament in Kiew forderte Selenskyj die Abgeordneten Medien zufolge zur Ausarbeitung von Gesetzen auf, die Unternehmer und Investoren anlocken. Nach Angaben der Präsidialverwaltung hielt Selenskyj zum Thema Wiederaufbau des Landes auch eine Videokonferenz mit dem Chef der Investmentgesellschaft Blackrock, Larry Fink.

Es müsse auch gelingen, die ins Ausland geflohenen Ukrainer wieder ins Land zurückzuholen, sagte Selenskyj zum Jahresende vor dem Parlament, der Rada. Die Ukraine sei zu einer Anführerin der freien Welt geworden. Sie habe dem Westen geholfen, wieder zu sich zu finden. "Der Westen hat aufgehört, vor Russland Angst zu haben", sagte Selenskyj. Russland werde für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

Selenskyj: Wiederaufbau der Ukraine "größtes Wirtschaftsprojekt Europas"

Die Ukraine steht weiter unter starkem Beschuss: Vor allem im südlichen Cherson herrscht mehrmals täglich Luftalarm.

Das Land mache zudem seine Rüstungsindustrie zu einer der fortschrittlichsten überhaupt mit dem Ziel, die territoriale Unversehrtheit der Ukraine wiederherzustellen, versprach er. Selenskyj hatte immer wieder gesagt, dass er die von Russland einverleibten Gebiete befreien wolle, darunter auch die von Moskau bereits 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

Mehr als 30 Milliarden US-Dollar (rund 28,2 Milliarden Euro) sollten im kommenden Jahr für die Verteidigung des Landes ausgegeben werden, meinte Selenskyj dem Kiewer TV-Sender Freedom zufolge. Der Präsident gab für das kommende Jahr auch das Ziel aus, alle Ukrainer aus russischer Kriegsgefangenschaft freizubekommen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar seien bereits 1.456 Menschen wieder nach Hause zurückgekehrt.

Russland erwartet neue Waffen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. "Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält", sagte Lawrow am Mittwoch während eines Interviews im russischen Fernsehen. Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen. Dabei werde an "Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel" gedacht, erklärte Lawrow. "Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt."

Zum Teil werde ja schon mit Angriffen gegen die ukrainische Infrastruktur daran gearbeitet. Mit einer Unterbrechung des Energienetzes werde die Lieferung neuer Waffen bereits erschwert. "Und ich bin überzeugt, dass es noch andere Pläne gibt, die in dieser Hinsicht angewandt werden."

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