Selenskij kündigt Europatournee mit neuen Verträgen an

Der ukrainische Präsident Selenskyj
Es gibt eine Gasvereinbarung mit Griechenland. Der ukrainische Präsident kündigte ebenfalls einen "historischen Vertrag" mit Frankreich an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat neue Verträge mit europäischen Partnern über militärische Unterstützung und für die Energieversorgung im Zuge seiner Europareise in Aussicht gestellt. 

In Griechenland, der ersten Station seiner Tour, werde ein Vertrag über den Gasimport für den kommenden Winter unterzeichnet, sagte Selenskij in einer in einem Zug aufgenommenen Videobotschaft. Den Vertragswert bezifferte er auf zwei Milliarden Euro.

Der Import sei nötig, um die Ausfälle der ukrainischen Produktion infolge der anhaltenden russischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur aufzufangen. Die Lieferungen würden auch mit europäischer Hilfe finanziert, sagte er. Ihm zufolge hat die ukrainische Regierung mit Hilfe europäischer Banken - unter der Garantie der EU-Kommission - Mittel zur Finanzierung der Importe bereitgestellt. Auch ukrainische Banken helfen, ebenso wie Norwegen, und die aktive Zusammenarbeit mit amerikanischen Partnern werde fortgesetzt.

Die vollständige Finanzierung werde sichergestellt, versicherte Selenskij. "Wir schaffen umfassende Möglichkeiten für die Winterversorgung. Insbesondere über polnische Partner, und wir arbeiten aktiv mit Aserbaidschan zusammen - und wir rechnen mit langfristigen Verträgen", betonte Selenskij.

Selenskij hofft auf Stärkung des Militärs

Ein "historischer Vertrag" zur Stärkung der eigenen Luftwaffe und der Flugabwehr sei mit Frankreich vorbereitet worden, wo er am Montag dann sei, teilte Selenskij zudem mit. Es werde eine erhebliche Stärkung der ukrainischen Kampfflugzeuge, Luftabwehr und anderer Verteidigungskapazitäten geben. Details nannte er nicht. Paris hat in der Vergangenheit unter anderem Kampfjets des Typs Mirage an Kiew geliefert.

Für Dienstag ist dann nach Angaben des ukrainischen Präsidenten eine Visite in Spanien geplant. Obwohl er in dem Fall keine konkreten Verträge annoncierte, versprach er, dass der Besuch in Spanien produktiv sein werde. "Ein weiteres starkes Land, das sich unseren Partnern bei Initiativen anschließen wird, die wirklich helfen."Für die Ukraine seien Flugabwehrsysteme und die dazugehörigen Raketen prioritär, gab er zumindest seine Wunschliste diesbezüglich bekannt.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Die Schäden im Land sind gewaltig, vor allem durch die ständigen Angriffe aus der Luft durch russische Drohnen, Raketen und Marschflugkörper.

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