Sechs Monate Krieg: Ukraine feiert Jahrestag der Unabhängigkeit

Sechs Monate Krieg: Ukraine feiert Jahrestag der Unabhängigkeit
Großveranstaltungen wurden trotz des Jubiläums aus Sorge vor russischen Angriffen verboten.

Vor einem halben Jahr hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begonnen. Der 24. August markiert zugleich den 31. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion. Aus Furcht vor russischen Raketengriffen haben die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew alle Großveranstaltungen rund um den Unabhängigkeitstag am Mittwoch verboten. Nach Angaben der USA bereitet Russland neue Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine vor.

Am 24. Februar startete die russische Armee die Angriffe auf den souveränen Nachbarstaat. Seitdem haben die russischen Einheiten vor allem Teile der Südukraine und im Osten des Landes besetzt. Rund 6,4 Millionen Menschen sind mittlerweile aus der Ukraine geflohen.

Mit milliardenschwerer Militärhilfe des Westens gelangen der Ukraine spektakuläre Gegenschläge. Kiew will die russischen Angreifer gänzlich aus dem Land vertreiben. Die NATO verstärkte umgehend ihre Verteidigungspläne für die osteuropäischen Bündnispartner.

Sieben Sanktionspakete

Die EU und die USA belegten zahlreiche russische Banken mit Strafmaßnahmen und schlossen mehrere Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift aus. Die EU hat mittlerweile sieben Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet, enthalten ist auch ein weitgehendes Ölembargo.

Nach ukrainischen Angaben wurden in dem Krieg bisher fast 9.000 ukrainische Soldaten getötet, außerdem kamen tausende Zivilisten bei Angriffen ums Leben. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft prüft fast 26.000 Fälle von Kriegsverbrechen seit Beginn der Invasion. Nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums wurden auf russischer Seite 70.000 bis 80.000 Menschen getötet oder verletzt. Offizielle Angaben zu Opferzahlen gibt es von russischer Seite nicht.

Russland bezeichnet den Krieg als Spezialoperation mit dem Ziel, militärische Kapazitäten zu zerstören sowie im Zuge einer "Entnazifizierung" gegen als gefährlich eingestufte Nationalisten vorzugehen.

Das österreichische Außenministerium versicherte "unseren Freunden in Kiew" anlässlich des Unabhängigkeitstages, weiterhin an der Seite der Ukraine zu stehen. "Sechs Monate lang hat Russlands Aggression die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine bedroht, aber der Mut und die Widerstandsfähigkeit der Ukrainer können nicht gebrochen werden", hieß es Mittwoch früh in einem Tweet des Außenamtes, der auf Englisch und Ukrainisch veröffentlicht wurde.

Kommentare