Schweden bei NATO-Mitgliedschaft offen für Atomwaffen-Stationierung
Der neue schwedische Regierungschef Ulf Kristersson hat sich im Falle von Schwedens NATO-Mitgliedschaft offen für die Stationierung von Atomwaffen in seinem Land gezeigt. "Sie werden von mir genau die gleiche Antwort erhalten wie von der finnischen Ministerpräsidentin", sagte Kristersson bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner finnischen Kollegin Sanna Marin in Helsinki.
"Wir haben beschlossen, dass wir uns für die Zukunft keine Türen verschließen wollen", hatte diese zuvor auf die Frage geantwortet, ob Schweden und Finnland Atomwaffen auf ihrem Boden akzeptieren würden. Es sei "ganz natürlich, dass Schweden und Finnland in diesen Fragen gemeinsam" handelten, sagte Kristersson. Er habe keine andere Absicht, als auch in diesem Sinne "mit Finnland Hand in Hand zu gehen". Sowohl Marin als auch Kristersson räumten jedoch ein, dass Vorbehalte "später" verhandelt werden könnten.
Schwedens sozialdemokratische Vorgängerregierung hatte eine Stationierung von Atomwaffen noch abgelehnt. Die sozialdemokratische Partei erklärte nun, "einseitige Vorbehalte gegen die Stationierung von Atomwaffen und ständigen Stützpunkten auf schwedischem Gebiet" geltend machen zu wollen.
Schwedens Nachbarn, die NATO-Länder Dänemark und Norwegen, haben dem Bündnis bisher die Einrichtung ständiger Militärstützpunkte oder die Stationierung von Atomwaffen auf ihrem Boden in Friedenszeiten verweigert.
Schweden und Finnland hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine mit ihrer jahrzehntelangen Tradition der militärischen Bündnisneutralität gebrochen und im Mai einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft gestellt. Bisher haben 28 von 30 NATO-Mitglieder den Beitritt Schwedens und Finnlands gebilligt. Nur Ungarn und die Türkei müssen noch ihre Zustimmung geben.
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