Saudischer Kronprinz soll Smartphone von Jeff Bezos gehackt haben

Jeff Bezos
Im Vorjahr sorgte eine Schmutzkampagne gegen den Amazon-Gründer Jeff Bezos für Aufsehen. Einem Bericht zufolge könnte dahinter Mohammed bin Salman persönlich stecken.

Hinter einem Hackerangriff auf das Smartphone von Amazon-CEO Jeff Bezos soll der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman stecken. Das berichtet der britische Guardian. Demnach seien Daten von Bezos Handy abgegriffen worden, nachdem Salman diesem in einer privaten und scheinbar freundschaftlichen WhatsApp-Konversation ein Video sendete.

Eine digitale forensische Analyse habe ergeben, dass die verschlüsselte Nachricht von der von Mohammed bin Salman verwendeten Nummer eine Schadsoftware enthalten habe, die das Handy infiltriert habe. Eine anonyme Quelle teilte der Zeitung mit, es seien in wenigen Stunden große Datenmengen von Bezos Handy transferiert worden.

Erpressung öffentlich gemacht

Zu Beginn des Jahres 2019 hatte Bezos selbst bekannt gemacht, dass die Boulevardzeitung National Enquirer an private Dateien und Nachrichtenverläufe des Unternehmers gelangt war und versuchte, den Amazon-Chef zu erpressen.

Dass der Angriff mutmaßlich vom Kronprinzen höchstpersönlich ausging, ist politisch hoch brisant. Bezos ist Besitzer der Washington Post, deren Kolumnist Dschamal Khashoggi im Oktober 2018 von einem Mordkommando aus Saudi-Arabien getötet wurde. Salman steht in dringendem Verdacht, den Mord beauftragt zu haben. Bislang ist unklar, worin das genaue Ziel des Hackerangriffs bestand.

Die Regierung Saudi-Arabiens hat den Bericht bislang nicht kommentiert, ein Anwalt von Bezos teilte lediglich mit, dass dieser die Ermittlungen unterstütze.

Die saudi-arabische Botschaft in den USA reagierte indes bei Twitter auf die Veröffentlichung: Medienberichte, wonach das Königreich hinter einem Hack von Jeff Bezos' Handy stecke, seien absurd. "Wir fordern eine Untersuchung dieser Behauptungen."

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