Saudi-Arabien verbietet Bürgern Reisen in den Iran

Anhänger des prominenten schiitischen Klerikers, der in Saudi Arabien hingerichtet wurde (4. Jänner 2016)
Handelsbeziehungen gekappt, Flüge nach Teheran eingestellt. Auch Bahrain bricht Diplomatie mit Iran ab.

Die nächste Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran ist erreicht: Saudi-Arabien stellt alle Flugverbindungen in den Iran ein, saudische Bürger dürften nicht mehr in den Iran reisen, so Außenminister Adel al-Jubeir. Zudem hat Saudi-Arabien die Handelsbeziehungen mit dem Iran eingestellt.

Iranische Pilger seien allerdings nach wie vor willkommen, die heiligen Stätten in Mekka und Medina zu besuchen. Der Iran müsse sich wie ein normales Land verhalten und internationale Normen respektieren, bevor die Beziehungen zu dem Land wieder normalisiert werden könnten.

Hinrichtung eines Geistlichen als Auslöser

Hintergrund: Saudi-Arabien hatte nach der Erstürmung seiner Botschaft in der iranischen Hauptstadt Teheran die Beziehungen zu dem rivalisierenden Golfstaat abgebrochen. Die Proteste im Iran waren durch die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr im sunnitischen Saudi-Arabien ausgelöst worden.

Bahrain

Auch die Anrainerstaaten werden in den aktuellen Konflikt gezogen: So hat die Golfmonarchie Bahrain ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen. Die Regierung habe den iranischen Diplomaten 48 Stunden Zeit gegeben, das Land zu verlassen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur BNA am Montag. Das Königreich Bahrain wird zwar mehrheitlich von Schiiten bewohnt, wird aber von einem sunnitischen König regiert. Und Bahrain ist ein enger Verbündeter des Nachbarlandes Saudi-Arabien.

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