"Russisches Kriegsschiff, f*** dich": Bestürzung über getötete Grenzer

"Russisches Kriegsschiff, f*** dich": Bestürzung über getötete Grenzer
Ehrung für die ukrainischen Grenzschützer auf der Schlangeninsel, die getötet wurden, weil sie sich der russischen Marine nicht ergaben.

Die Ukraine ehrt posthum eine Gruppe Grenzschützer, die bei der Verteidigung einer winzigen Insel im Schwarzen Meer gegen russische Truppen getötet wurden. Die 13 seien beim Beschuss durch ein russisches Kriegsschiff ums Leben gekommen, teilte die Regierung in Kiew am Freitag mit. Sie veröffentlichte Tonaufnahmen, die sowohl ein Beamter als auch ein Vertreter des Medienunternehmens Ukrainskaja Prawda einen Austausch zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften nannten.

"Dies ist ein russisches Kriegsschiff", forderte demnach ein russischer Offizier am Donnerstag die ukrainischen Truppen zur Aufgabe auf. "Ich schlage vor, Sie legen Ihre Waffen nieder und ergeben sich, um Blutvergießen und unnötige Opfer zu vermeiden. Andernfalls werden Sie unter Feuer genommen."

Die Grenzschützer ergaben sich aber trotz der unmittelbaren Bedrohung nicht. "Russisches Kriegsschiff, fick dich", lautete demnach ihre Antwort. Nach Angaben von Anton Heraschtschenko, ein Berater des Innenministers, habe Russland daraufhin mit Angriffen begonnen. Die Ukraine hatte danach den Kontakt zu ihren Streitkräften auf der Schlangeninsel verloren, einer Landzunge südlich der Hafenstadt Odessa, Russland habe dort Luft- und Seeangriffe unternommen, wie die Regierung in Kiew mitteilte. Die Authentizität der Aufnahme konnte von der Nachrichtenagentur Reuters nicht unabhängig überprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach in einer Rede - auf der er die Geschehnisse zusammenfasste - die verstorbenen Grenzsoldaten auszuzeichnen. "Auf unserer Schlangeninsel, die wir bis zum Schluss verteidigt haben, sind alle Grenzsoldaten heldenhaft gestorben", sagte er. "Sie haben nicht aufgegeben. Sie alle werden posthum mit dem Titel 'Held der Ukraine' ausgezeichnet", hieß es auf Selenskyjs Webseite.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, 82 ukrainische Soldaten auf der Insel hätten sich freiwillig ergeben. Es wurde nicht erwähnt, dass es Angriffe gab oder Opfer zu beklagen waren.

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