"Rolexgate": Wirbel um Luxus-Uhr von SPD-Politikerin Chebli
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (40, SPD) ist wegen einer Luxusuhr in einen Shitstorm geraten. Mit Hinweis auf ein vier Jahre altes Foto, auf dem sie eine Rolex trägt, wird ihr in den sozialen Medien Verschwendung von Steuergeldern vorgeworfen. Ein Facebook-User postete eine Fotomontage, der zur Folge die Uhr 7300 Euro kostet und schrieb dazu: „Alles was man zum Zustand der deutschen Sozialdemokratie 2018 wissen muss.“
Chebli konterte: „Wer von Euch Hatern (Hassern) hat mit 12 Geschwistern in 2 Zimmern gewohnt, auf dem Boden geschlafen&gegessen, am Wochenende Holz gehackt, weil Kohle zu teuer war? Wer musste Monate für Holzbuntstifte warten? Mir sagt keiner, was Armut ist. # Rolex“
Die SPD-Politikerin bekommt auch viel Zuspruch. Zahlreiche User beurteilen die Kritik als „typisch deutschen Neid“ oder schreiben, dass bei einem Mann niemand nach der Uhr fragen würde.
Chebli, gebürtige Berlinerin, kommt aus einer palästinensischen Familie. Sie war von 2014 bis 2016 stellvertretende Pressesprecherin des Auswärtigen Amts und ist jetzt Berlins Bevollmächtigte beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales. Parallel zu ihrem steilen Aufstieg wurde sie in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Hasskommentaren. Erst Anfang August hatte der damalige ÖVP-Abgeordnete Efgani Dönmez in einem Tweet angedeutet hatte, Chebli hätte ihren Aufstieg sexuellen Gefälligkeiten zu verdanken. Dönmez wurde daraufhin aus dem ÖVP-Klub im Nationalrat ausgeschlossen, ist jetzt wilder Abgeordneter.
In Deutschland griff die jüngste Debatte unter dem Hashtag #Rolex auch die Bild Zeitung auf. "Dürfen Linke Rolex tragen?", fragte die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe am Montagmorgen - und trägt damit nicht unbedingt zur Kalmierung der Debatte bei. Weshalb Sawsan Chebli insbesondere für Rechte wie Liberale immer wieder zum Feindbild wird, haben wir hier eruiert:
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