Riesen-Aufregung um Baby im britischen Unterhaus

Riesen-Aufregung um Baby im britischen Unterhaus
Die Labour-Abgeordnete Stella Creasy brachte ihren wenige Monate alten Nachwuchs in die "Mutter aller Parlamente" mit - und wurde abgemahnt.

Nach einem Verweis auf die aktuellen Regeln des britischen Unterhauses hat eine britische Abgeordnete Kritik an der Haltung des Parlaments zu Müttern geübt. „Es scheint, als sollten Mütter in der Mutter aller Parlamente nicht zu sehen oder zu hören sein“, twitterte die Labour-Politikerin Stella Creasy zu dem Foto einer E-Mail, die sie am selben Tag von der Parlamentsverwaltung erhalten hatte. Darin wurde auf die Regeln des Unterhauses hingewiesen.

„Man sollte seinen Sitz in der Kammer nicht in Begleitung eines Kindes einnehmen“, hieß es in dem Mail konkret. Creasy hatte zuletzt vereinzelt ihr wenige Monate altes Baby mit ins Parlament genommen und wurde sogar von Kollegen für die guten Manieren ihres Nachwuchses gelobt.

Die Labour-Abgeordnete rief schon vor Wochen den Tory-Politiker Jacob Rees-Mogg dazu auf, mehr Teilhabe für Abgeordnete mit kleinen Kindern zu ermöglichen. Rees-Mogg ist in der Regierung für die Koordination des Parlamentsbetriebs zuständig, lehnte Änderungen aber bisher ab.

Vize-Premierminister Dominic Raab sprach Creasy in einem BBC-Interview sein Mitgefühl aus und sagte, der Beruf von Politikern müsse „der modernen Welt“ und dem 21. Jahrhundert angepasst werden, sodass Eltern Arbeit und Familie unter einen Hut bringen könnten. Die konkrete Ausgestaltung der Regeln für Abgeordnete wollte der Tory-Politiker aber den Verantwortlichen im Unterhaus überlassen.

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