Israel bombardiert den Osten des Libanon

Israel bombardiert den Osten des Libanon
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs ist Sicherheitskreisen zufolge auch der Osten des Libanon bombardiert worden.

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs ist Sicherheitskreisen zufolge auch der Osten des Libanon bombardiert worden. Die Gegend um die Stadt Baalbek sei bei mindestens zwei simultan ausgetragenen israelischen Angriffen getroffen worden, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von zwei Insidern.

Das israelische Militär teilt mit, es greife derzeit „Hisbollah-Terror-Ziele tief im Libanon“ an. Weitere Details nennt das Militär nicht. Von der Hisbollah liegt zunächst keine Stellungnahme vor. Die vom Iran unterstützte Miliz ist mit der Hamas verbündet, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt. Seit Beginn des Kriegs hat auch die Gewalt im israelisch-libanesischen Grenzgebiet erheblich zugenommen.

Zuvor hatte die Hisbollah mitgeteilt, man habe eine israelische Aufklärungsdrohne vom Typ Hermes 450 abgefangen. Das unbemannte Fluggerät sei mit einer Rakete über libanesischem Territorium abgeschossen worden. Das israelische Militär bestätigte, dass eine seiner Drohnen innerhalb libanesischen Gebiets niedergegangen sei. Im November hatte die Hisbollah nach eigenen Angaben schon einmal eine Hermes-450-Drohne abgeschossen.

Außerdem teilte die Hisbollah mit, in den vergangenen Wochen die Kontrolle über mehrere Skylark-Drohnen erlangt zu haben.

Protest gegen Gaza-Krieg: US-Kampfpilot zündet sich vor Botschaft 

Ein Pilot der US-Luftwaffe hat sich aus Protest gegen den Krieg im Gazastreifen vor der israelischen Botschaft in Washington in Brand gesetzt. "Ich werde mich nicht länger an einem Völkermord beteiligen", sagte der Mann in Militäruniform laut der Zeitung New York Times in einer Live-Übertragung im Internet. 

Dann habe er sich mit einer klaren Flüssigkeit übergossen, sich angezündet und "Freiheit für Palästina" gerufen.

Der Mann sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, nachdem Beamte des US-Geheimdienstes das Feuer gelöscht hätten, teilte die Feuerwehr mit. Der Zustand des Mannes sei weiterhin kritisch, sagte ein Polizeisprecher. Ein Sprecher der Luftwaffe bestätigte, dass es sich um einen Soldaten im aktiven Dienst handelt. Die örtliche Polizei und der Geheimdienst untersuchen den Vorfall.

Die israelische Botschaft ist seit dem Angriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel am 7. Oktober und den israelischen Gegenschlägen im Gazastreifen Ziel anhaltender Proteste. Im Dezember hatte sich eine Demonstrantin vor dem israelischen Konsulat in Atlanta selbst angezündet.

Israels Militär legt Kabinett vor Rafah-Offensive Pläne vor

Israels Militär hat vor der geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens dem Kriegskabinett seine weiteren Einsatzpläne vorgelegt. Wie das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht auf Montag bekannt gab, habe das Militär dem Kabinett "einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt." Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden. 

Mit dem Plan sollen "Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten" verhindert werden, hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt. Auch Rafah, wo 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen, wurde in der Mitteilung des israelischen Militärs nicht ausdrücklich erwähnt.

Netanyahu: Kein Ende der Kämpfe

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu will trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe die Pläne für eine Militäroffensive in Rafah zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, kündigte er am Wochenende an. Der Plan werde auch die Evakuierung der Zivilbevölkerung einschließen. Die Arbeitswoche begann in Israel am Sonntag.

International wird die geplante Offensive auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf. Netanyahu ist jedoch zur Offensive in Rafah fest entschlossen. Es sei unmöglich, sein Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef immer wieder.

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