Propaganda-Profile: Facebook löscht erneut Hunderte falsche Accounts

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Us-Online-Netzwerk will damit Desinformationskampagnen aus Russland und dem Iran stoppen.

Facebook hat den nächsten Versuch aufgedeckt, Propaganda mit Hilfe Hunderter gefälschter Profile zu verbreiten. Das Online-Netzwerk löschte mehrere hundert Accounts, Seiten und Gruppen, die aus dem Iran und mutmaßlich vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts betrieben worden seien. Facebook-Chef Mark Zuckerberg bezeichnete diese als "Netzwerke zur Irreführung von Menschen".

Es habe sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt, sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Journalisten in der Nacht auf Mittwoch. Das aktuelle Vorgehen sei das Ergebnis von vier getrennten Untersuchungen gewesen, erklärte Facebook.

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Mark Zuckerberg

"Wir ermitteln immer noch und es gibt eine Menge, was wir noch nicht wissen."

von Mark Zuckerberg

"Wir ermitteln immer noch und es gibt eine Menge, was wir noch nicht wissen", sagte Zuckerberg. Die Verbindungen der iranischen Accounts zu staatlichen Medien des Landes hätten zum Teil über öffentlich zugängliche Registrierungsinformationen nachgewiesen werden können. Hunderttausende Nutzer hätten mindestens einen dieser gefälschten Accounts abonniert.

Die Zuordnung von Aktivität zu russischen Geheimdienstkreisen beruhe hingegen auf Erkenntnissen amerikanischer Sicherheitsbehörden, hieß es. Diese Accounts hätten sich vor allem auf Syrien und die Ukraine fokussiert und diesmal die USA nicht im Visier gehabt. Einem internen Facebook-Blogeintrag zufolge zielten die Desinformationskampagnen auf die Öffentlichkeit in den USA, Lateinamerika, Großbritannien und dem Nahen Osten ab, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP.

Facebook hatte zuletzt Ende Juli einen Versuch gemeldet, mit einem Netzwerk gefälschter Profile die öffentliche Meinung in den USA zu manipulieren. Facebook war hart dafür kritisiert worden, dass auf der Plattform vor allem im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gefälschte Accounts in großem Stil Falschinformationen verbreiten konnten.

Deswegen verschärfte das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr massiv die Sicherheitsvorkehrungen. Aktuell liefen noch mehrere weitere ähnliche Untersuchungen, sagte Zuckerberg. In den USA will man vor allem Manipulationen der öffentlichen Meinung vor den Kongresswahlen im November verhindern.

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