Neue Abschiebewelle Pakistans trifft 1,3 Millionen Afghanen

Protest in support of Pakistan's former Prime Minister Imran Khan in Lahore
Langfristig will die Regierung drei Millionen Menschen ausweisen.

Pakistan will seine umstrittene Abschiebekampagne von afghanischen Geflüchteten ab kommenden Monat fortführen. Die dritte Abschiebewelle richtet sich an 1,3 Millionen Menschen, wie ein Sprecher des Flüchtlingsministeriums der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Konkret handle es sich um Personen, deren von den Vereinten Nationen ausgestellten Registrierungsausweise Ende Juni abgelaufen sind und nicht mehr von der Regierung verlängert wurden.

Langfristig plant die Regierung in Islamabad nach eigenen Angaben die Ausweisung von drei Millionen Afghaninnen und Afghanen. Pakistan hatte im November 2023 mit der Massenabschiebung unregistrierter afghanischer Flüchtlinge begonnen. Seit diesem Jahr weist das Land auch registrierte Menschen aus. Insgesamt haben nach offiziellen Angaben bereits mehr als eine Million Menschen das Land verlassen. Das Nachbarland Iran schiebt ebenfalls massenweise Afghanen ab.

Verfolgung durch Taliban

Seit Jahrzehnten suchen Millionen von Afghanen Schutz vor Krieg und Konflikten im benachbarten Pakistan. Nach der erneuten Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban im Sommer 2021 flohen Zehntausende aus Angst vor Racheakten der Islamisten in das Nachbarland. Kritiker warnen vor einer Verschärfung der humanitären Krise in Afghanistan durch die große Anzahl an Rückkehrern. Auch drohe einigen Rückkehrern Verfolgung durch die Taliban.

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