Nordkoreas "ausgemergelter" Diktator rührt das Volk "zu Tränen"

Kim Jong-un im Juni 2021
Die Staatsmedien stimmen das Volk auf eine der schlimmsten Hungersnöte seit Jahren ein.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat deutlich abgenommen - und in einem höchst ungewöhnlichen Schritt hat die Staatsführung jetzt den Kommentar „eines Bürgers“ zu dem Gewichtsverlust veröffentlicht. Kim sehe „ausgemergelt“ aus, zitierte der Staatssender KCTV einen nicht namentlich genannten Einwohner der Hauptstadt Pjöngjang. Dies breche „das Herz der Menschen am meisten“, berichtete der Bürger demnach. Jeder rede davon, wie ihm beim Anblick Kims „sofort die Tränen kommen“.

Kim lässt Mahlzeiten aus

Nach Angaben von Experten will die Staatsführung den Gewichtsverlust Kims dazu benutzen, um die Loyalität der Bürger zu dem Machthaber in Zeiten einer schweren Krise in der Nahrungsmittelversorgung zu stärken. Die von Pjöngjang gesendete Botschaft laute, dass Kim „sehr hart“ für die Menschen arbeite - und dies sogar bis zu dem Grad, dass er „Mahlzeiten auslässt und Gewicht verliert“.

Nordkoreas "ausgemergelter" Diktator rührt das Volk "zu Tränen"

Vorher, nachher

Das autoritär regierte Land leidet schwer unter den internationalen Sanktionen, mit denen es wegen seines Atom- und Raketenprogramms belegt ist. Hinzu kommt, dass Nordkorea wegen der Corona-Pandemie seit Anfang des vergangenen Jahres von sich aus seine Grenzen geschlossen hat. Dadurch hat der für das Land wesentliche Handel mit dem Nachbarn China deutlich nachgelassen. In diesem Monat räumte die Führung in Pjöngjang ein, dass es eine Lebensmittelkrise gibt.

Privatleben des Diktators bleibt Tabu

Eine öffentliche Diskussion über den Gesundheitszustand und das Privatleben von Kim Jong-un war in Nordkorea bisher ein absolutes Tabu. Der Machthaber war viele Jahre lang stark übergewichtig. Außerdem ist bekannt, dass er viel raucht. International wird Kims Gesundheitszustand genau beobachtet - nicht zuletzt deshalb, weil völlig unklar ist, wer ihm im Falle seines Todes nachfolgen würde und wie stabil der Machtapparat in Pjöngjang dann noch wäre.

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