Urlaub in Nordkorea: Kim Jong-un eröffnet neues Tourismusgebiet

Kim Jong-un und andere Würdenträger am Strand bei der Eröffnung des Wonsan Kalma Coastal Tourist Area.
Nur für inländische Touristen: Die Küstenstadt Wonsan-Kalma soll bis zu 20.000 Besucher beherbergen können.

von Annika Meyborg

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat am Donnerstag feierlich eine riesige neue Tourismuszone an der Ostküste des Landes eröffnet. Wie die staatliche Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur (KCNA) berichtete, nahm Kim mit „großer Zufriedenheit“ an der Einweihung von "Wonsan-Kalma" teil, einem Prestigeprojekt, das seit Jahren als Herzstück seiner wirtschaftlichen Entwicklungspläne gilt. 

Die Anlage, die laut KCNA Platz für rund 20.000 Gäste bieten soll, ist Teil von Nordkoreas langfristiger Strategie, den Küstenort Wonsan in ein milliardenschweres Tourismuszentrum zu verwandeln. Ziel sei es, Wonsan als „touristisch-kulturelles Resort von Weltrang“ zu etablieren.

Kim Jong-un und andere beobachten eine Person, die eine gelbe Wasserrutsche hinunterrutscht.

Machthaber Kim Jong Un und seine Familie besichtigten das neue Tourismuszentrum Wonsan-Kalma.

Keine ausländische Unterstützung 

Eigentlich sollte die Tourismusanlage längst fertig sein, die Pläne wurden bereits 2014 verkündet. Trotzdem lag das Mammutprojekt lange auf Eis. Der Grund: Nordkorea fand keine großen ausländischen Partner für die Umsetzung von Wonsan. 

Die neue Anlage soll ab dem 1. Juli zunächst nur für inländische Besucher geöffnet werden. Informationen über eine Öffnung für internationale Touristen wurden nicht veröffentlicht.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un inspiziert den Bau der „Wonsan-Kalma shore Tourist Zone“.

Mai 2018: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un besichtigte das Bauprojekt Wonsan-Kalma.

Annäherung an Russland

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte Nordkorea seine Grenzen weitgehend geschlossen. Seit 2023 werden sie schrittweise wieder geöffnet. Russische Touristengruppen durften bereits einreisen, während andere Regionen des Landes, darunter die Hauptstadt Pjöngjang, für ausländische Reisende weiterhin nicht zugänglich sind. Im April fand jedoch ein internationales Marathon-Event mit ausländischen Teilnehmern statt; ein erstes touristisches Lebenszeichen.

Der russische Botschafter sowie Mitarbeiter der russischen Botschaft in Nordkorea nahmen als Ehrengäste an der Einweihungszeremonie in Wonsan teil – ein weiteres Zeichen der wachsenden Kooperation zwischen Moskau und Pjöngjang. Beide politisch und wirtschaftlich isolierten Länder intensivierten ihre Beziehungen zuletzt. Nordkorea unterstützt Russland offen mit Waffen und Munition im Krieg gegen die Ukraine, während Russland touristische Kooperationen ankurbelt; unter anderem mit der Wiederaufnahme einer Direktzugverbindung zwischen Pjöngjang und Moskau.

Wunsch nach Weltniveau

Kim Jong-un äußerte laut KCNA die Hoffnung, dass „die Welle des Glücks“ in Wonsan-Kalma das Resort zu einem „weltweit anerkannten Urlaubsziel“ machen werde. Weitere groß angelegte Tourismusprojekte sollen folgen, kündigte der Diktator an.

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