New Yorker Synagoge mit antisemitischen Parolen beschmiert

Nur wenige Tage nach Anschlag auf jüdischen Gotteshaus in Pittsburgh. Veranstaltung abgesagt.

Fünf Tage nach dem Anschlag auf eine US-Synagoge in Pittsburgh ist in New York ein jüdisches Gotteshaus mit judenfeindlichen Parolen beschmiert worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde sie am Donnerstagabend wegen zum Union Temple in Brooklyn gerufen. Dort seien an mehreren Stellen mit schwarzem Filzstift antisemitische Graffiti angebracht worden, darunter die Parole "Tötet alle Juden".

Die Schauspielerin und Komikerin Ilana Glazer, Star der Sitcom "Broad City", wollte in der Reformsynagoge zwei Stunden später New Yorker Kandidaten für die Halbzeit-Kongresswahlen am kommenden Dienstag befragen, sagte die Veranstaltung dann aber ab.

Am Samstag hatte ein Mann bei einem antisemitischen Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh elf Menschen erschossen. Die Tat sorgte weit über die Grenzen der USA hinaus für Entsetzen. Das älteste Opfer des Angriffs, die 97-jährige Rose Mallinger, wurde am Freitag als letztes der Todesopfer in der Industriestadt im Nordosten der USA begraben.

Der 46-jährige mutmaßliche Schütze, Robert Bowers aus Pittsburgh, war am Sabbat-Tag mit einem Sturmgewehr und mindestens drei Pistolen bewaffnet in die Lebensbaum-Synagoge eingedrungen und hatte während einer Zeremonie zur Namensgebung für ein Baby das Feuer eröffnet. Unter den sechs Verletzten war auch Mallingers 61-jährige Tochter. Bowers soll der Verfasser einer Reihe judenfeindlicher Botschaften im Onlinenetzwerk Gab.com sein. Dieses ist bei weißen Nationalisten und Mitgliedern der rassistischen Alt-Right-Bewegung beliebt.

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