Fallschirm versagt: Menschen in Gaza von Hilfslieferung erschlagen

Fallschirm versagt: Menschen in Gaza von Hilfslieferung erschlagen
Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen. USA und Jordanien distanzierten sich von dem Vorfall.

Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es am Freitag ein tragisches Unglück gegeben. Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, bestätigte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters. 

Im Gazastreifen sind nach Angaben der Behörde mittlerweile mindestens 30.960 Palästinenser getötet worden.

USA: "Wir haben bestätigt, dass alle unsere Hilfspakete sicher am Boden gelandet sind"

Seit Kriegsbeginn am 7. Oktober seien zudem mindestens 72.524 Menschen durch israelische Angriffe verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 82 Tote und 122 Verletzte gezählt worden, teilte die palästinensische Gesundheitsbehörde am Samstag mit. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als realistisch bezeichnet.

Auch US-Präsident Joe Biden sprach diese Woche von mehr als 30.000 Toten. "Die meisten davon sind keine Hamas-Mitglieder. Tausende und Abertausende sind unschuldige Frauen und Kinder." Die Opferzahlen könnten auch noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden und wohl unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben liegen.

Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie ein großes Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Die USA und auch Jordanien distanzierten sich später von dem Vorfall.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte am Freitag (Ortszeit) in Washington, Presseberichte, wonach die Luftabwürfe des US-Militärs zu Opfern unter der Zivilbevölkerung am Boden geführt hätten, seien falsch. "Wir haben bestätigt, dass alle unsere Hilfspakete sicher am Boden gelandet sind", betonte er. Das zuständige Regionalkommando bestätigte in einer Mitteilung in der Nacht auf Samstag, dass die Todesfälle nicht auf US-Luftabwürfe zurückzuführen seien.

Aus Jordanien berichtete die staatliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass der technische Fehler bei keinem der beteiligten jordanischen Flugzeuge aufgetreten sei.

Die USA und andere Nationen hatten am Samstag begonnen, angesichts der katastrophalen Versorgungslage vor allem im Norden des umkämpften Küstenstreifens Hilfslieferungen mit Lebensmitteln auf Fallschirmen abzuwerfen.

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