Blockiert Österreich Lieferung von 100 Millionen Pfizer-Dosen an EU?

BUNDESRAT: KURZ
Laut Medienbericht droht die Regierung eine Pfizer-Lieferung zu blockieren. Das Kanzleramt dementiert.

Der Streit um die Verteilung der Corona-Impfdosen kennt innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten keine Osterruhe. Einem aktuellen Bericht von Politico zufolge, drohte die österreichische Bundesregierung der Europäischen Kommission mit einer Blockade bei der Beschaffung von weiteren 100 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer, sollte Wien nicht einen größeren Teil davon bekommen.

Das Magazin stützt sich dabei auf Aussagen von Diplomaten aus drei EU-Ländern. Das Kanzleramt in Wien dementiert auf Nachfrage den Bericht und spricht in dem Zusammenhang von Falschinformationen.

 

Die österreichische Regierung sei dankbar für die zusätzlich zehn Millionen Dosen, die Pfizer allein im zweiten Quartal zur Verfügung stellt. Bei der Verteilung vertraue man der portugiesischen Präsidentschaft und unterstütze eine Verteilung "im Geist der Solidarität".

Besorgte EU-Vertreter

Für die weiteren Verhandlungen zwischen der EU und Pfizer seien die Querschüsse aus einzelnen Mitgliedsstaaten nicht gerade hilfreich, berichtet Politico. Einige Diplomaten zeigten sich besorgt, dass der Deal über 100 Millionen Impfdosen bis Jahresende sogar noch platzen könnte. "Solidarität ist eine Einbahnstraße nach Wien", wird ein Diplomat zitiert.

Die gesamte Impfstoffmenge, die an die EU-Mitgliedsstaaten bis Ende 2021 geliefert wird, beläuft sich auf 500 Millionen Impfstoffdosen.

Unklarheit scheint bei einigen Vertretern in Brüssel darüber zu herrschen, ob ein einziges Land den Subvertrag überhaupt platzen lassen kann. Dem Grundvertrag zwischen der EU und Pfizer hat Österreich nämlich längst zugestimmt.

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