Nach Kritik an Urlaub: Deutsche Familienministerin tritt zurück

Nach Kritik an Urlaub: Deutsche Familienministerin tritt zurück
Anne Spiegel hatte als Umweltministerin in Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe 2021 vier Wochen mit der Familie verbracht.

Die deutsche Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat ihren Rücktritt erklärt. "Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen", teilte sie am Montag in einer Erklärung mit. "Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht." Sie danke allen, die sie solidarisch unterstützt hätten.

Spiegel hatte am Sonntagabend um Entschuldigung für ihr Verhalten als rheinland-pfälzische Umweltministerin während der Flutkatastrophe 2021 gebeten. Sie war damals für den Katastrophenschutz zuständig, war aber kurz nach der Flut in einen vierwöchigen Familienurlaub aufgebrochen.

Familiäre Gründe

In einer öffentlichen Erklärung gab die Grünen-Politikerin als Grund für den Urlaub zehn Tage nach der verheerenden Flut vor allem familiäre Gründe an. "Das war ein Fehler, dass wir auch so lange in Urlaub gefahren und dass wir in Urlaub gefahren sind. Ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung", sagte Spiegel.

Sie hatte von der Grünen-Führung keine Rückendeckung erhalten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) ließ über eine Sprecherin dagegen erklären, er arbeite eng und vertrauensvoll mit der Familienministerin zusammen.

Zu ihrem Amtsantritt als Familienministerin hatte Spiegel im vergangenen Dezember den Kampf gegen Kinderarmut als vorrangiges politisches Ziel genannt. Spiegel hatte sich auch dafür eingesetzt, dass Väter nach der Geburt ihrer Kinder einen zweiwöchigen bezahlten Urlaub bekommen. Wer ihr Amt übernehmen wird, blieb zunächst offen. Die Grünen kündigten „zeitnah“ eine Entscheidung über eine Nachfolge an.

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