Moria: Polizei setzt Tränengas gegen Migranten ein

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Hunderte frühere Lagerbewohner protestieren gegen verzweifelte Lage. Tausende verbrachten vierte Nacht in Folge im Freien.

Nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria ist die griechische Polizei am Samstag mit Tränengas gegen protestierende Migranten auf der Insel Lesbos vorgegangen.

Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, hatten Migranten zuvor Steine auf Polizisten geworfen. Hunderte ehemalige Lagerbewohner, die seit vier Tagen im Freien ausharren, protestierten gegen ihre verzweifelte Lage.

Provisorisches Lager wird errichtet

Die Errichtung eines provisorischen Lagers auf der Insel Lesbos ist in der Nacht auf Samstag fortgesetzt worden. "Alle Menschen müssen dorthin gehen. Nur so werden wir sie richtig versorgen können", erklärte der stellvertretende griechische Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos im Athener Nachrichtensender Skai.

Dem schloss sich der Chef der Niederlassung der Hilfsorganisation Ärzte der Welt, Dimitris Patestos, an: "Das provisorische Lager muss so schnell wie möglich funktionieren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Zahlreiche Migranten sagten Reportern vor Ort, sie wollten nicht ins provisorische Lager und sähen die Lage als Chance, ihre Abreise durchzusetzen. "Wir wollen Freiheit. Wir wollen nach Deutschland - nicht ins Lager", sagen viele.

Immer wieder kommen spontan kleine Demonstrationen zustande bei denen Migranten "Freiheit, Freiheit", skandieren.

Tausende Migranten, darunter Kinder, verbrachten die vierte Nacht in Folge auf den Straßen. Humanitäre und staatliche Organisationen versuchen Wasser und Lebensmittel zu verteilen, wie das griechische Fernsehen (ERT) zeigte.

Das Lager wird auf einem Schießübungsfeld der griechischen Armee errichtet. Das Gelände liegt nur wenige Kilometer nördlich der Inselhauptstadt Mytilini an der Küste.

Nach wie vor bewegen sich Dutzende Corona-infizierte unter den Tausenden Migranten. Mindestens 35 Migranten waren vor dem Großbrand positiv getestet worden. Sie tauchten nach dem Großbrand unter.

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