Moria: Polizei nahm fünf mutmaßliche Brandstifter fest

Moria: Polizei nahm fünf mutmaßliche Brandstifter fest
"Die Brandstifter sind festgenommen. Es sind junge Migranten. Ein weiterer wird noch gesucht", sagte der griechische Minister für Bürgerschutz.

Die griechischen Sicherheitskräfte haben fünf mutmaßliche Brandstifter festgenommen, die vergangene Woche das Registrierlager auf Moria in Brand gesetzt haben sollen. Dies teilte der griechische Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysochoidis, am Dienstag mit.

"Die Brandstifter sind festgenommen. Es sind junge Migranten. Ein weiterer wird noch gesucht", sagte er im Staatsradio (ERT). Aus Kreisen der Polizei hieß es, die fünf mutmaßlichen Brandstifter seien Afghanen, deren Asylanträge abgelehnt worden waren.

Moria: Polizei nahm fünf mutmaßliche Brandstifter fest

Afghanen, deren Asylanträge abgelehnt wurden, sollen Feuer gelegt haben

13.000 Migranten obdachlos

Das Camp von Moria auf der Ostägäis-Insel Lesbos war bei mehreren zeitgleichen Bränden fast vollständig zerstört worden. Fast 13.000 Geflüchtete wurden dadurch obdachlos. Zur Unterbringung dieser Menschen hat Athen ein Zeltlager unweit des alten von Moria eingerichtet, in das die Menschen nun nach und nach gebracht werden sollen.

Einige weigern sich jedoch, das neue Camp zu beziehen, weil sie fürchten, es könnte eine Art Gefängnis werden. Wie die griechische Zeitung "Kathimerini" am Dienstag berichtete, soll die neue Einrichtung in Moria polizeilich überwacht werden.

"Neues Asylsystem entwickeln"

Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) haben sich indes darauf verständigt, zusätzlich rund 1.500 weitere Migranten von den griechischen Inseln aufzunehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von Innenpolitikern erfuhr, handelt es sich dabei um Familien mit Kindern. Nach dem Feuer im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos waren mehr als 12.000 Migranten obdachlos geworden.

Schweden - bisher großzügig, was die Aufnahme von Migranten betrifft - hat bisher keine Entscheidung bekannt gegeben. Migrationsminister Morgan Johansson verwies auf die Zuständigkeit der Einwanderungsbehörde. Letztere wiederum erklärte, sie könne nur in bereits laufenden Asylverfahren entscheiden, es sei denn es käme eine Anweisung aus Brüssel.

EU-Ratspräsident Charles Michel die Notwendigkeit einer Reform des europäischen Asylsystems betont. "Wir müssen eine gerechte und starke Antwort zur Bekämpfung der Schlepper und ein neues Asylsystem entwickeln", erklärte Michel nach seinem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstag in Athen.

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