Meloni traf Orbán: Gespräche über Migration und Demografie

Meloni traf Orbán: Gespräche über Migration und Demografie
Orbán wolle Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken, um einen massiven Jobverlust abzuwenden. Auch im Kampf gegen illegale Migration wollen beide Länder enger zusammenarbeiten.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni hat am Montag in Rom ihren ungarischen Amtskollegen Viktor Orbán getroffen. Ungarn übernimmt am 1. Juli den EU-Ratsvorsitz.

"Ich teile die von der ungarischen Präsidentschaft festgelegten Prioritäten, angefangen beim Einsatz gegen den demografischen Rückgang", sagte Meloni bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Orbán nach ihrem Gespräch im Regierungssitz in Rom.

Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken

Orbán kündigte eine engere Zusammenarbeit mit Italien im Energiebereich an. Mit der Unterstützung Sloweniens soll ein Terminal für Flüssiggas errichtet werden, das Ungarn direkt mit Italien verbinden soll.

Auch im Kampf gegen die illegale Migration wollen die beiden Länder enger zusammenarbeiten. "In den nächsten 20 Jahren wird die Bevölkerung in Afrika um 750 Millionen Menschen wachsen. Entweder wir unterstützen als Europäer die Entwicklung Afrikas, oder es wird zu einer Masseneinwanderung nach Europa kommen, mit der wir nicht umgehen werden können", erklärte Orban.

Während des ungarischen EU-Vorsitzes wolle er sich vor allem um die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie einsetzen, sagte Orban. Es sei wichtig, dass Europas Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werde, um einen massiven Jobverlust in den nächsten zehn Jahren abzuwenden. Es sei außerdem vital, dass der grüne Wandel kooperativ und nicht gegen die europäische Industrie umgesetzt werde.

EU-Integration der westlichen Balkanländer

Orbán bekräftigte, dass seine Regierungspartei Fidesz nicht der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) beitreten werde, die von Meloni angeführt wird. 

"Wir verfolgen eine nationale Politik und wir können keiner politischen Fraktion mit einer anti-ungarischen rumänischen Partei beitreten. Wir werden uns jedoch zur Stärkung der europäischen Rechtsparteien einsetzen, auch wenn wir nicht derselben Fraktion angehören", so der ungarische Premierminister.

Orbán sprach auch das Thema der EU-Integration der westlichen Balkanländer an. "Es ist eine Schande, dass diese Länder seit 15 Jahren und zwei Monaten auf die EU-Mitgliedschaft warten. Ich denke, das ist inakzeptabel. Europa muss entweder Ja oder Nein sagen", erklärte Orban.

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