Manning reicht Gnadengesuch ein

Die Wikileaks-Informantin will sich bei Präsident Obama um eine Begnadigung bemühen.

Die zu 35 Jahren Haft verurteilte Wikileaks-Informantin Chelsea Manning hat ein Gnadengesuch bei US-Präsident Barack Obama eingereicht. Mannings Anwalt David Coombs teilte mit, den Antrag am Dienstag gestellt zu haben. Die 25-Jährige stand als Bradley Manning vor Gericht, nahm nach dem Urteil aber eine weibliche Identität an.

Manning war wegen der Weitergabe von Hunderttausenden Geheimdokumenten an die Enthüllungswebsite Wikileaks schuldig gesprochen worden. Zusätzlich zu der 35-jährigen Haftstrafe wurde der frühere "Private First Class" degradiert und unehrenhaft aus der Armee entlassen. Derzeit sitzt Manning im Militärgefängnis Fort Leavenworth im Bundesstaat Kansas. Bei guter Führung gibt es die Möglichkeit, in etwa neun Jahren auf Bewährung freizukommen.

Mannings Anwalt Coombs hatte unmittelbar nach Prozessende am 21. August angekündigt, sich um eine Begnadigung bemühen zu wollen. Das Weiße Haus erklärte damals, einen Antrag "wie jedes andere Gesuch" zu prüfen.

Gerichtsskizze zeigt einen Soldaten vor Gericht mit einer Richterin im Hintergrund.

Bradley Manning is pictured in a courtroom sketch
Ein Auto wird aus der Luft mit einem Fadenkreuz anvisiert.

This image captured from a classified U.S. militar
Die Silhouetten von zwei Männern, einer mit Brille und Barett, der andere mit Sonnenbrille.

U.S. Army Private First Class Manning enters court

Fortan Chelsea

Am Tag nach der Verkündung des Strafmaßes hatte Manning mitgeteilt, sich fortan Chelsea zu nennen und als Frau leben zu wollen. Mannings Probleme mit seiner sexuellen Identität hatten bereits während des Prozesses eine Rolle gespielt. Nach dem Urteil ließ Manning wissen, "so bald wie möglich" eine Hormontherapie für eine Geschlechtsumwandlung beginnen zu wollen. Das US-Militär erklärte allerdings, dass Manning darauf kein Anrecht habe.

Kommentare