35 Jahre Haft für Wikileaks-Informant Manning

Der Anwalt des Whistleblowers will nun US-Präsident Obama formell um eine Begnadigung bitten.

Der Wikileaks-Informant Bradley Manning hat am Mittwoch seine Strafe für die Weitergabe hunderttausender Geheimdokumente des US-Militärs erfahren: 35 Jahre Haft. Richterin Denise Lind hat das Strafmaß um 10.15 Uhr (Ortszeit, 16.15 Uhr MESZ) in Fort Meade verkündet. Mit dem Urteil einher geht die unehrenhafte Entlassung aus der Armee und der Verfall eines Teil seines Solds.

Bei guter Führung könnte er deutlich früher frei sein. Mannings Verteidiger kündigte an, US-Präsident Obama formell um eine Begnadigung seines Mandanten zu bitten. Das Urteil gegen den 25-Jährigen wird von Bürgerrechtlern als unverhältnismäßig kritisiert.

Der 25-jährige Manning hatte eingeräumt, die Dokumente während seiner Stationierung im Irak zwischen November 2009 und Mai 2010 von Militärrechnern heruntergeladen und der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben.

Ende Juli hatte ihn Lind in 20 von 22 Anklagepunkten für schuldig erklärt, darunter Spionage. Vom Vorwurf der Feindesunterstützung wurde Manning aber freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft forderte mindestens 60 Jahre Haft.

Chronologie: Der Fall Manning

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