Bradley Mannings neues Leben als Frau

U.S. Army Private First Class Bradley Manning, the U.S. soldier convicted of giving classified state documents to WikiLeaks, is pictured dressed as a woman in this 2010 photograph obtained on August 14, 2013. Manning, sentenced for leaking classified U.S. documents, said in an August 23, 2013 statement read on NBC News that he is female and wants to live as a woman named Chelsea. REUTERS/U.S. Army/Handout (UNITED STATES - Tags: POLITICS MILITARY CRIME LAW) ATTENTION EDITORS ñ THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Der verurteilte Whistleblower will sich einer Hormontherapie unterziehen - und künftig "Chelsea" heißen.

Privat hat WikiLeaks-Informant aus seiner Homosexualität nie ein Hehl gemacht - im Berufsleben allerdings musste er dem Militär-Grundsatz "Don't ask, don't tell" folgen; sein Dienstgeber wusste nichts von seiner sexuellen Orientierung. Jetzt ist dies egal: Nun, da Bradley Manning verurteilt ist und ihm auch das Strafmaß von 35 Jahren Haft mitgeteilt wurde, hat er öffentlich gemacht, künftig als Frau leben zu wollen.

Unterschrift: Chelsea Manning

Sein Anwalt David Coombs ließ dies über den TV-Sender NBC mitteilen. "Jetzt, da ich in diese nächste Phase meine Lebens eintrete, möchte ich, dass jeder mein richtiges Ich kennt. Ich bin eine Frau", las Coombs aus einem Brief vor, der mit Chelsea Manning unterschrieben ist. Manning möchte künftig von allen mit diesem weiblichen Vornamen angesprochen werden. Nur Post für ihn ans Gefängnis solle wie bisher adressiert werden. Er habe sich seit seiner Kindheit so gefühlt und wolle so schnell wie möglich mit einer Hormontherapie beginnen.

Manning ist am Mittwoch für die Weitergabe vertraulicher Dokumente an Wikileaks zu 35 Jahren Haft verurteilt worden, wovon ihm dreieinhalb Jahre abgezogen werden sollen, weil er bereits seit Frühjahr 2010 in Haft gewesen ist. Zusätzlich zu seiner Haftstrafe wurde der 25-Jährige unehrenhaft aus der Armee entlassen und rückwirkend degradiert, wie das US-Militärgericht unter Vorsitz von Richterin Oberst Denise Lind in Fort Meade bei Washington am Mittwoch bekannt gab. Auch seine Pensionsansprüche verliert er.

Er hatte als Geheimdienst-Analyst des US-Heeres im Irak Hunderttausende vertrauliche Dokumente an die Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben, die sie später veröffentlicht hatte. Darunter war auch ein Video, das einen Hubschrauberangriff auf Zivilisten zeigt.

Chronologie: Der Fall Manning

Kommentare