Macron stärkt Grönland gegen Trump den Rücken

Begrüßungsküsschen von der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen
Der französische Präsident Emmanuel Macron reiste am Sonntag auf die größte Insel der Welt – auf Grönland, das mit 2,16 Millionen Quadratkilometern fast vier Mal so groß wir Frankreich ist. Doch nicht wegen seiner Fläche ist das zum EU-Land Dänemark gehörende Eis-Eiland so begehrt, sondern wegen seiner Bodenschätze. Und zwar so sehr, dass es sich US-Präsident Donald Trump einverleiben will und dabei militärische Gewalt nicht ausschließt.

Im März stellte sich US-Vizepräsident J.D. Vance auf Grönland ein
Geht gar nicht, heißt es dazu in Europa. Um diesen Standpunkt zu unterstreichen, machte Macron auf seinem Weg zum heute, Montag, in Kanada beginnenden Gipfel der sieben wichtigsten Industrienationen auf Grönland Station. An Bord einer dänischen Fregatte führte er mit dem grönländischen Regierungschef Jens-Frederik Nielsen und der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen politische Gespräche.
Dann ging es weiter zum G7-Treffen in Kananaskis in den kanadischen Rocky Mountains. Dort kommt mit Beginn des israelisch-iranischen Krieges ein weiteres Großthema auf die Teilnehmer zu. Ausgerechnet zum 50-Jahr-Jubiläum dieses Formats. Weitere Schwerpunkt: Der Ukraine-Krieg und der Welthandel.
Alle Blicke auf Trump
Letzterer gestaltet sich nach der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ja äußerst volatil. Es wird wohl genau beobachtet werden, wie sich der Chef des Weißen Hauses in der Abgeschiedenheit der Bergwelt verhält.
Zumal er sich ja gleichsam in der Höhle des Löwen befindet. Denn mit seinen Attacken auf die unmittelbaren Nachbarländer Mexiko und eben auch Kanada hat er sich vor allem in Norden erhebliche Feinde geschaffen. Zudem hat er wie im Fall Grönland auch auf Kanada ein Auge geworfen, den dortigen Regierungschef nennt er Gouverneur, als ob der Nachbar der 51. US-Bundesstaat wäre. Die Folge: Die Bevölkerung boykottiert amerikanische Produkte – von Autos bis Nahrungsmittel.
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