Lithiumabbau: Neue Narben für die nachhaltige Wende

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Für die Energiewende brauchen wir Batterien und damit Lithium. Der Blick auf das „weiße Gold“ ist wichtig, das Problem aber größer.

„Hinter dem E-Auto-Boom steckt ein schmutziges Geschäft“, titelte die deutsche Zeit, zahlreiche Medien warnten: „Der Fluch der grünen Industrie“ oder „Die Kehrseite der Energiewende“. Im Fokus: eine der größten Minen für das „weiße Gold“ in der chilenischen Atacama-Wüste. Lithium ist Schlüsselrohstoff für Batterien – also unverzichtbar für Strom- und Verkehrswende und letztlich den Klimaschutz.

Enormer Verbrauch von Süßwasser

Der mediale Wirbel hat einen guten Grund: Die Region ist eine der trockensten der Erde. Zum Lithium-Abbau wird viel Wasser – Süßwasser aus dem Gebirge und Solewasser – benötigt. Es wird in riesige Verdunstungsbecken gepumpt, übrig bleibt nach vielen Monaten eine lithiumreiche Sole, die chemisch zum erwünschten Lithiumcarbonat verarbeitet wird. Durch massive Wasserentnahme und Verdunstung verändert sich aber das Gleichgewicht im gesamten Grundwasser- und Solesystem, Feuchtgebiete trocknen aus – das betrifft indigene Gemeinschaften, die Biodiversität mit ihren Flamingos und die Weideflächen. Kurzum: Die Auswirkungen auf Natur und Lebewesen sind enorm.

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