EU-Kommissar reagiert scharf auf Angriffe aus slowenischer Regierung

European Crisis Management Commissioner Janez Lenarcic holds a news conference on RescEU in Brussels
Janez Lenarcic kritisiert "inakzeptable Kommunikation" aus Kreisen der Regierung von Janez Jansa auf seine "wohlgemeinte Warnungen".

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic hat von der Regierung seines Heimatlandes Slowenien erhobene Vorwürfe, er würde EU-Mittel für das eigene Land blockieren, mit scharfen Worten zurückgewiesen. "Diejenigen schaden Slowenien, die Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Medien untergraben, und nicht diejenigen, die auf das Problem dieser Handlungen hinweisen", kritisierte Lenarcic am Freitag vor dem Treffen der EU-Außen- und Europaminister in Slowenien.

Damit reagierte der slowenische EU-Kommissar auf Vorwürfe des rechtskonservativen Regierungschefs Janez Jansa und anderer Regierungsvertreter. Diese hatten ihm vorgeworfen, der erste Kommissar zu sein, der sein eigenes Land schädigen wolle. "Einige hochrangige Vertreter der slowenischen Regierung reagieren auf meine wohlgemeinten Warnungen mit Angriffen und Schimpfwörtern. Eine solche Kommunikation ist inakzeptabel", sagte Lenarcic.

Die Vorwürfe, dass er die Mittel aus dem Wiederaufbaufonds mit Bedingungen bezüglich der Rechtsstaatlichkeit verknüpfen wolle, wies Lenarcic zurück. Er habe sich niemals dafür eingesetzt, dass die EU-Mittel für Slowenien begrenzt oder gar entzogen werden sollten, betonte er. "Im Gegenteil: Damit es nicht dazu kommt, weise ich auf bestimmte Handlungen der Regierung hin, die Slowenien in eine ziemlich ungünstige Lage bei der Nutzung der EU-Mittel führen könnten", sagte er.

Lenarcic war nach der Veröffentlichung des Rechtsstaatlichkeitsberichts der EU-Kommission und seinem Hinweis auf die Sorgen Brüssels bezüglich der Unabhängigkeit von Medien und Staatsanwälten in Slowenien unter Beschuss aus Ljubljana geraten. Der Staatssekretär für nationale Sicherheit, Zan Mahnic, warf ihm auf Twitter vor, ein "inkompetenter Bürokrat" zu sein.

Jansa beschuldigte ihn, seinem eigenem Land schaden zu wollen.

Ähnliche Vorwürfe hatte bereits Innenminister Ales Hojs erhoben, als er zum Auftakt des slowenischen EU-Ratsvorsitzes mit Blick auf Lenarcic erklärte, dass er eine "bestimmte hochrangige Person in der EU-Bürokratie" eventuell als ein "Schwein" bezeichnen wolle.

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