Evakuierte statt Touristen, keine Feldarbeiter: Wie der Krieg Israel verändert

Ein Freiwilliger auf einer Farm im Nir Oz Kibbuz, der von der Hamas überfallen wurde: Überall fehlen Arbeiter.
Israels Wirtschaft leidet massiv unter dem Gaza-Krieg, eingezogene Reservisten fehlen überall. Die Folgen könnten jahrelang spürbar sein.

Der 7. Oktober war für Israel eine Zäsur. Politisch, gesellschaftlich – und auch wirtschaftlich, wie sich nun zeigt: In den Hotels am Toten Meer, die normalerweise voll mit Touristen sind, wohnen jetzt Evakuierte. Auf Kosten des Staates, was sich mit Hunderten Millionen Euro täglich zu Buche schlägt, und zwar täglich. Nicht nur die Landwirtschaft in Grenznähe trocknet aus. Im ganzen Land fehlen die Gastarbeiter, die Israels Land- und Bauwirtschaft in Friedenszeiten am Laufen halten. Tausende Freiwillige, die einspringen, sind willkommene Helfer. Aber kein voller Ersatz.

Für die Gastarbeiter aus den besetzten Palästinenser-Gebieten besteht zurzeit Einreisesperre. Wichtige Lieferketten bei Nahrungsmitteln sind so bedroht. Am Ende hat das Auswirkungen auf die Preise: Immobilien dürften auch erst einmal teurer werden. Zwar ist Israels Inflation im weltweiten Vergleich auffallend niedrig. Das dürfte der Krieg aber sicher ändern – oder eine noch problematischere Stagflation bringen.

„Aufrüstungswirtschaft“

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