Viele Tote bei Raketenangriff auf Saporischschja

Einschlagsort
Die von ukrainischen Einheiten kontrollierte Stadt liegt in der gleichnamigen Region, in welcher sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet.

Tag 228 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine:

Bei einem nächtlichen russischen Raketenangriff auf Saporischschja sind mindestens 17 Menschen getötet worden. "Als Ergebnis eines nächtlichen Raketenangriffs auf Saporischschja wurden Wohnhäuser und Straßen in einem Wohngebiet der Stadt beschädigt", schreibt Anatoli Kurtev, Sekretär der Stadtverwaltung, auf Telegram. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist bekannt, dass 17 Menschen gestorben sind."

Unterdessen wurde die Zahl der Todesopfer von einem russischen Raketenangriff am Donnerstag im Zentrum von Saporischschja auf 18 nach oben korrigiert.

Die von ukrainischen Einheiten kontrollierte Stadt Saporischschja liegt in der gleichnamigen Region, in welcher sich auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Moskau hatte die Region in dieser Woche annektiert, obwohl sie nicht vollständig unter Kontrolle der russischen Truppen steht. Per Dekret hatte Russlands Präsident Wladimir Putin auch das AKW am Mittwoch unter russische Verwaltung gestellt.

Nach einer Explosion auf jener Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, am Samstag, untersuchen indes heute russische Taucher die Schäden an der Brückenanlage. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hielt sich zu der Explosion auf der Krim-Brücke bislang bedeckt.

Explosion auf Krim-Brücke

Bei der Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Das Ermittlungskomitee teilte am Samstag mit, dass die Leichen aus dem Wasser gezogen worden seien. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen sein, als in der Früh auf der Autostrecke ein vom Festland kommender Lkw explodiert sei. Am Nachmittag wurde die Brücke teils wieder für den Verkehr freigegeben.

Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden. Dadurch wiederum seien Teile der Fahrbahn eingestürzt, hieß es. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte. Zudem blieb unklar, warum der Lkw die russischen Kontrollen passieren habe können.

Russische Taucher untersuchen Schäden

Russische Taucher untersuchen am Sonntag die Schäden, die durch die starke Explosion auf der Straßen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind. Russische Nachrichtenagenturen zitieren den stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Khusnullin mit den Worten, die Taucher werden um 6.00 Uhr Früh (05.00 Uhr MESZ) mit der Arbeit beginnen. Eine detailliertere Untersuchung oberhalb der Wasserlinie soll bis zum Ende des Tages abgeschlossen sein.

Russen in Cherson bereiten Evakuierung vor

Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven bereiten die russischen Besatzer in dem von Moskau annektierten südukrainischen Gebiet Cherson die Evakuierung von Zehntausenden Zivilisten vor. Unter anderem seien die russischen Regionen Krasnodar und Stawropol zur Aufnahme von Kindern und Erwachsenen bereit, schrieb der Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, am Samstag in seinem Telegram-Kanal.

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