Energische AKK erntet mit Kampfansage CDU-Beifall

Energische AKK erntet mit Kampfansage CDU-Beifall
Die CDU-Vorsitzende stellte am Parteitag die Machtfrage. "Dann lasst es uns heute beenden". Friedrich Merz applaudierte.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) hat angesichts andauernder Kritik die Machtfrage gestellt. Wenn die Partei nicht bereit sei, ihren Kurs mitzugehen, solle sie dies heute beim Parteitag entscheiden, sagte sie am Freitag in Leipzig. „Dann lasst es uns heute aussprechen. Dann lasst es uns heute auch beenden. Hier und jetzt und heute“, sagte sie.

Sei dies nicht der Fall, „dann lasst uns jetzt und hier und heute die Ärmel hochkrempeln und lasst uns anfangen“, fügte sie hinzu und wurde mit lautem Applaus und stehenden Ovationen bedacht.

In ihrer kämpferischen, 90 Minuten langen Rede, die sie weitestgehend frei hielt, geizte sie nicht mit Seitenhieben gegen interne Kritiker - ohne diese beim Namen zu nennen. Im Vorfeld des Parteitags war die CDU hauptsächlich durch interne Zerstrittenheit aufgefallen. AKK dazu: „Wir halten solche Diskussionen aus und wir lassen uns nicht in den Ruin hineinschreiben. Das ist auch das Signal, das heute vom Parteitag ausgehen muss.“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der den Parteitag leitete, sagte anschließend: „Der Applaus zeigt: Heute wird nicht Schluss gemacht, Annegret. Heute geht es erst richtig los.“

In der Aussprache meinte Hessens Regierungschef Volker Bouffier dann zu dem großen Beifall: „Das war ein klares und deutliches Signal.“ Es könne nicht sein, dass die CDU sich weiter zerstritten zeige.
Zuvor hatte Kramp-Karrenbauer ihre Kritiker in die Schranken gewiesen. Es dürfe nicht sein, dass die CDU sich selbst und die von ihr geführte Bundesregierung schlechtrede. „Das ist keine erfolgreiche Wahlkampfstrategie“, sagte Kramp-Karrenbauer unter großem Applaus. Sie reagierte damit vor allem auf Kritik ihres Rivalen Friedrich Merz, der das Erscheinungsbild der CDU-geführten Bundesregierung als „grottenschlecht“ bezeichnet hatte.

Kramp-Karrenbauer sagte dagegen über die bisherige Regierungszeit von Merkel: „Es waren 14 gute Jahre für Deutschland, und darauf können wir alle miteinander stolz sein.“

Merz unterstützte AKK in seiner Rede und dankte ihr für ihre Worte. Von der CDU forderte er aber einen stärkeren Zusammenhalt, etwa in Bezug auf die konservative Werteunion.

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