40 Raketen, 500 Drohnen: "Bestialische Schläge" Russlands in der Ukraine

Zusammenfassung
- Mindestens drei Tote und zahlreiche Verletzte bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf Kiew und Umgebung.
- In Saporischschja wurden mindestens 21 Menschen verletzt, zahlreiche Gebäude und Fabriken erlitten Schäden und Brände.
- Polen schloss wegen des Luftalarms in der Ukraine vorübergehend teilweise seinen Luftraum im Südosten des Landes.
Russland hat laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij beim jüngsten Angriff mehr als 40 Raketen und rund 500 Drohnen eingesetzt. Vier Menschen seien getötet worden, erklärte Selenskij am Sonntag auf Telegram. Laut dem ukrainischen Präsidenten wurde bei dem Angriff auch zivile Infrastruktur beschädigt. "Moskau will den Kampf und das Töten fortsetzen und verdient von der Welt nur den härtesten Druck", so Selenskij. Aus Moskau lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Selenskij gab die Zahl der Verletzten mit 40 an. "Bestialische Schläge, bewusster und zielgerichteter Terror gegen gewöhnliche Städte - fast 500 Kampfdrohnen und über 40 Raketen, darunter (die Hyperschallrakete) 'Kinschal'", schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Der Angriff dauerte demnach gut zwölf Stunden.
Kiew und Umland Hauptziel
Hauptziel waren Selenskij zufolge die Hauptstadt Kiew und das Umland, dazu die Gebiete Saporischschja, Chmelnyzkyj, Sumy, Mykolajiw, Tschernihiw und Odessa. "Infolge des Beschusses wurde in der Hauptstadt das Gebäude des Instituts für Kardiologie beschädigt", teilte er mit.
Russland setzte mit dem Angriff laut Selenskij nach der Woche der UNO-Generalversammlung ein klares Zeichen. Moskau wolle weiter kämpfen und töten, schrieb der ukrainische Präsident. Er rief dazu auf, jegliche Importe aus Russland einzustellen und kündigte ukrainische Gegenschläge an, um Moskau zur Diplomatie zu zwingen. Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Polen schloss vorübergehend teilweise Luftraum
Wegen des landesweit ausgelösten Luftalarms in der Ukraine schloss Polen am Sonntag vorübergehend seinen Luftraum nahe der Städte Lublin und Rzeszow im Südosten des Landes teilweise. Grund sei eine "ungeplante militärische Maßnahme zum Schutz der Staatssicherheit", meldete der Flugnachverfolgungsdienst Flightradar24.
Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Umgekehrt nehmen die ukrainischen Verteidiger auch immer wieder Ziele im Nachbarland ins Visier und attackieren vor allem Energieanlagen. Die Opfer in der Zivilbevölkerung und das Ausmaß der Schäden in der Ukraine sind allerdings um ein Vielfaches größer als in Russland.
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