Kampf den Drogen: Trump schließt Angriffe in Mexiko nicht aus

U.S. President Trump speaks at McDonald's Impact Summit
In Mexiko gebe es "einige große Probleme" mit Drogenhandel, so der US-Präsident. Einen Angriff schließt er nicht aus.

Zusammenfassung

  • Trump macht den Kampf gegen Drogen und Kartelle zum Schwerpunkt seiner Politik und droht Kanada, China und Mexiko mit Strafzöllen und möglichen Militäreinsätzen.
  • Die Beziehungen zu Venezuela sind angespannt, die USA werfen Präsident Maduro Drogenhandel vor und haben diplomatische Kontakte abgebrochen sowie militärische Präsenz in der Karibik verstärkt.
  • Internationale Kritik wächst angesichts der US-Militäreinsätze gegen mutmaßliche Drogenschmuggler, während Mexiko einen Einsatz auf eigenem Boden strikt ablehnt.

US-Präsident Donald Trump hat sich den Kampf gegen Drogen auf seine republikanischen Fahnen geheftet. Drogenhandel sei das "größte Problem" der USA, die Bekämpfung von Kartellen und Fentanyl-Schmuggel wurden darob zu einem Kernpunkt seiner Politik. Kanada und China seien für eine Fentanyl-Flut in den USA verantwortlich ätzte Trump und drohte den Ländern mit Strafzöllen. 

Auch Mexiko drohte Trump mit der Zoll-Keule, sollte das Land nicht härter gegen Drogenkartelle vorgehen. Mehrfach erklärte der Republikaner öffentlich, er erwäge militärische Einsätze in Mexiko, um Kartelle "auszuschalten". Auch Venezuela hat Trump ins Visier genommen. Das Land würde den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten aktiv fördern und damit die Sicherheit der USA und ihrer Bürger gefährden. 

Seit Monaten attackiert die US-Regierung deshalb mutmaßliche Drogenschmuggler-Boote in der Karibik und im Ostpazifik. Dabei kamen bereits mindestens 83 Menschen ums Leben, mehr als 20 Schiffe versenkt. Nun wächst die Sorge vor einer Eskalation an Land – vor allem im Nachbarstaat Mexiko.

Sheinbaum: "Das wird nicht passieren" 

Grund ist eine jüngste Aussage von US-Präsident Trump: "Würde ich einen Angriff auf Mexiko starten, um Drogen zu stoppen? Das wäre für mich okay", sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Mexiko habe "große Probleme" mit dem Rauschgifthandel, so der Präsident. 

Mexikos Staatschefin Claudia Sheinbaum reagierte umgehend: "Das wird nicht passieren." Beobachter warnen, dass ein militärischer Einsatz auf mexikanischem Boden eine massive diplomatische Krise auslösen könnte.

Clinch mit Venezuela

Stark angespannt ist aktuell die Beziehung zwischen Venezuela und den USA. Trump hatte Anfang Oktober die diplomatischen Kontakte mit Venezuela abgebrochen. Die Verlegung des Flugzeugträgers hat Spekulationen darüber angeheizt, ob es der US-Regierung wirklich um den Kampf gegen den Drogenschmuggel geht - und nicht gar um einen Machtwechsel in Venezuela.

Die US-Regierung wirft dem linksnationalistischen Staatschef Maduro vor, das Kartell anzuführen, was dieser bestreitet. Trump jedenfalls stellte Gespräche in Aussicht. "Wir könnten einige Gespräche mit Maduro führen, und wir werden sehen, wie das ausgeht", sagte Trump am Sonntag vor Reportern in West Palm Beach (Florida), bevor er zurück nach Washington flog.

Die Angriffe auf die mutmaßliche Schmugglerboote seitens der USA sind rechtlich umstritten, doch die USA lassen sich von internationaler Kritik nicht beeindrucken. 

Am Sonntag ist der größte US-Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" in seinem Einsatzgebiet in der Karibik angekommen sei. An Bord sind mehr als 4.000 Matrosen und Dutzende Kampfjets. Weitere Kriegsschiffe sind bereits vor Ort. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Donnerstag den Militäreinsatz "Southern Spear" verkündet, der sich gegen "Narko-Terroristen" in Lateinamerika richten soll. Die USA hatten bereits in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt.

Internationale Kritik

Die Vereinten Nationen riefen die US-Regierung zur Zurückhaltung auf. Das US-Militär begründet die Verlegung des Flugzeugträgers von der Mittelmeerregion in die Karibik auf Anweisung des Pentagons so: Der Einsatz sei ein entscheidender Schritt, um zu bekräftigen, mit welcher Entschlossenheit die USA die eigene Sicherheit schützten.

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