Jetzt also doch: Scholz will in die Ukraine reisen, aber nicht allein
Zahlreiche europäische Spitzenpolitiker haben seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Hauptstadt Kiew und Präsident Wolodimir Selenskij besucht, um damit Solidarität und Unterstützung gegen die russischen Aggressoren zum Ausdruck zu bringen.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz war bislang nicht darunter und musste deshalb Kritik einstecken. Jetzt soll er aber laut einem Bericht von Bild am Sonntag eine Reise in die ukrainische Hauptstadt planen. Ein deutscher Regierungssprecher wollte die Angaben nicht bestätigen.
Scholz wird dabei aber nicht alleine sein, heißt es. Er will die Reise gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emanuel Macron und Italiens Ministerpräsident Mario Draghi unternehmen und das noch vor dem G7-Gipfel Ende Juni.
Europäische Einigkeit
Laut den Medienberichten sollen Paris und Berlin schon länger über einen gemeinsam Kiew-Besuch verhandelt haben. Dass auch Draghi mit dabei sein soll, dürfte eine Idee aus Frankreich gewesen sein, heißt es.
Das Zeichen, das Scholz, Macron und Draghi damit aussenden wollen, ist klar: europäische Einigkeit.
Deutschland hat Schlüsselrolle
Zahlreiche EU-Regierungschefs, darunter Anfang April auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), haben der Ukraine bereits Besuche abgestattet. Scholz ließ den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj demonstrativ warten, nachdem er im April den deutschen Präsidenten Steinmeier ausgeladen hatte.
Somit waren Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Außenministerin Annalena Baerbock die beiden höchsten deutschen Staatsvertreterinnen in Kiew. Deutschland spielt eine Schlüsselrolle für die militärische und wirtschaftliche Unterstützung der Ukraine gegen die russische Aggression. In Kiew wird beklagt, dass Unterstützungsankündigungen aus Berlin bisher kaum Taten gefolgt sind.
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