Israel: 2 Gaza-Geiseln tot geborgen + Houthi-Ministerpräsident getötet

Ahmed al-Rahawi
Zusammenfassung
- Houthi-Ministerpräsident Ahmed al-Rahawi wurde laut Houthi-nahen Quellen bei einem israelischen Luftangriff in Sanaa getötet, auch mehrere Leibwächter kamen ums Leben.
- Al-Rahawi galt als symbolische Figur ohne großen Einfluss, die Houthi-Regierung in Sanaa ist international nicht anerkannt.
- Israelische Streitkräfte haben im Gazastreifen die Leiche der Geisel Ilan Weiss sowie Überreste einer weiteren Geisel geborgen.
Israel hat nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Leiche der Geisel Ilan Weiss im Gazastreifen geborgen.
Zudem seien die Überreste einer weiteren Geisel gefunden worden, deren Identität noch nicht veröffentlicht wurde. Der 55-jährige Weiss war beim Angriff der Hamas auf den Kibbutz Be'eri am 7. Oktober 2023 getötet worden. Seine Ehefrau und Tochter waren lebend nach Gaza verschleppt und später freigelassen worden.
Die palästinensische Terrororganisation Hamas hatte bei ihrem Angriff auf Israel nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und 251 in den Gazastreifen verschleppt. Rund 50 von ihnen sollen sich noch lebend oder tot noch in der Gewalt der Hamas und des mit ihm verbündeten Islamischen Jihads befinden. Da im Judentum die ordnungsgemäße Beisetzung des Leichnams zentrale Bedeutung hat, werden auch die Toten von der israelischen Regierung als Geiseln betrachtet.
Das israelische Militär hat angekündigt, die tägliche humanitäre Feuerpause für Gaza-Stadt ab dem heutigen Freitag auszusetzen. Das Gebiet stelle eine "gefährliche Kampfzone" dar, teilt es mit. Das Sicherheitskabinett hatte einen Plan zur Übernahme der Kontrolle über Gaza-Stadt und eine Ausweitung des Militäreinsatzes beschlossen.
Houthi-Ministerpräsident getötet
Bei dem jüngsten israelischen Luftangriff auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa soll nach Informationen aus Houthi-nahen Quellen auch deren Ministerpräsident Ahmed al-Rahawi getötet worden sein. Mehrere Leibwächter sollen ebenfalls ums Leben gekommen sein, hieß es aus Kreisen, die der Miliz nahestehen.
Auch das jemenitische Nachrichtenportal Adan al-Ghad berichtete unter Berufung auch nicht näher genannte Quellen von der Tötung al-Rahawis. Er soll demnach mit mehreren Begleitern in einem Wohnhaus getroffen worden sein. Die Houthi äußerten sich zunächst nicht selbst dazu.
Die israelische Luftwaffe hatte am Donnerstag erneut im Jemen angegriffen. Dem Militär zufolge wurden "militärische Ziele" angegriffen. Israelische Medien berichteten, der Angriff habe hochrangigen Houthi-Funktionären gegolten.
Al-Rahawi eher politische Symbolfigur
Al-Rahawi war im August vergangenen Jahres von den Houthi zum Regierungschef ernannt worden. Beobachtern in Sanaa zufolge galt er allerdings lediglich als symbolische Figur ohne nennenswerten Einfluss. Die Houthi haben in den von ihnen kontrollierten Gebieten, darunter die Hauptstadt Sanaa, eine Art Parallelregierung gebildet. Diese Regierung hat keine internationale Anerkennung. Sie repräsentiert nur den Houthi-Apparat in den von ihnen kontrollierten Gebieten.
Seit Beginn des Gaza-Krieges greifen die Houthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die es nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten der Houthi sieht.
Kommentare