"Ja, ich habe Angst vor Putin“: Wie Finnland sich rüstet

"Ja, ich habe Angst vor Putin“: Wie Finnland sich rüstet
Hart an der Grenze zu Russland probt die Armee den Ernstfall. Ihr Oberbefehlshaber ist extra angereist - der KURIER auch.

Es hat drei Grad minus in Finnisch-Nordkarelien, eine dünne Schneedecke bedeckt den Waldboden, die Fichten, Kiefern und Birken wirken wie mit Puderzucker verziert. Ein Mann in Uniform mit Kopfhörern schaut nicht auf die Schönheit des Waldes, denn er muss ihn mit seinem Blick durchdringen. Petteri Lokkala, Feldwebel der Reserve des Uttri Jäger Regiments, erwartet den Feind, die Attacke der „Gelben“.

Um ihn herum sind Soldaten in weißer Tarnkleidung, mit Funkanlagen und Sturmgewehren positioniert. Über Funk wird der Feldwebel über die Position der Artillerie unterrichten, welche 1,5 km entfernt steht. „Wir werden den Feind unter Beschuss nehmen, wir versuchen, seinen Angriff zu verlangsamen und so viel Zerstörung wie möglich anzurichten,“ so der 48-Jährige sachlich.

Hier steppt der „Bär“

„Kontio (Bär) 2022“ heißt das größte finnische Manöver in diesem Jahr, an dem Lokkala und weitere 8.000 Soldatinnen und Soldaten teilnehmen. Sie sollen, wie es offiziell heißt, den Umgang „mit einer sich schnell entwickelnden Situation“ üben. Auf gut Deutsch – mit einer möglichen Invasion durch das Heer der Russischen Föderation fertig werden – die Grenze ist nur wenige Kilometer entfernt.

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