Italien reduziert Steuerdruck für 16 Millionen Arbeitnehmer

Italien reduziert Steuerdruck für 16 Millionen Arbeitnehmer
Die Regierung in Rom plant ein höheres Defizit zur Finanzierung von Kurzarbeit.

Italien wird ab 1. Juli den Steuerdruck für 16 Millionen Arbeitnehmer reduzieren. Dies sei der erste Schritt in Richtung einer umfangreicheren Reform der Einkommenssteuer, an der die Regierung arbeite, kündigte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri im Interview mit RAI 3 am Freitag an. Damit will die Regierung den Konsum im Land ankurbeln.

Italien wird zum dritten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Epidemie im Februar ein noch höheres Haushaltsdefizit als bisher geplant ausweisen. Bis Mitte Juli wird das Kabinett von Premier Giuseppe Conte das Parlament um die Erlaubnis bitten, das Defizit zu erhöhen. Bisher war die Regierung noch von einem Defizit von 10,4 Prozent im Jahr 2020 ausgegangen, erklärte der Minister.

Das Kabinett plant zügig Maßnahmen zur Verhinderung von Kündigungen und wolle zudem stark gebeutelte Bereiche wie die Tourismusindustrie, Gastronomie und die Autobranche unterstützen, sagte Gualtieri.

Der sozialdemokratische Minister zeigte sich zuversichtlich, dass sich Italien ab dem dritten Quartal erholen werde. "Der Energiekonsum, die Industrieproduktion, sowie der Straßen- und Bahnverkehr wachsen wieder, was wir als positive Signale bewerten", so Gualtieri.

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