Gegner der umstrittenen Justizreform legen Israel erneut lahm

Mass protests against judicial overhaul as Israelis launch 'Day of National Resistance', in Tel Aviv
Rechtsextremisten in der Regierung drohen mit dem Aushebeln der unabhängigen Justiz

aus Tel Aviv Norbert Jessen

Noch ein Tag des Widerstands in Israel. Zigtausende Gegner der von der Regierung geplanten Justizreform blockieren Straßen, Kreuzungen, öffentliche Gebäude. Von Autobahnkreuzungen, Bahnhöfen und Flughäfen bis hin zu religiösen Gerichten. Ein Vorgeschmack auf das Chaos, das die Gegner der Reform nach Einführung der Reformen erwarten.

Sie sprechen nicht von Reform, sondern Justizputsch. Vom Ende eines liberalen und säkularen Israels, wie die Welt es kennt. Eine von Staatspräsident Isaac Herzog einberufene Dialogrunde konnte in den letzten Monaten keinen Kompromiss erreichen. Weshalb die Regierung jetzt ihre Reformen mit aller Macht und ohne Änderungen durchs Parlament peitschen will – und die Opposition immer stärker auf Widerstand setzt: Blockaden, Streiks und nicht nur zivile Verweigerung: Gerade Elite-Soldaten kündigen an, ihren Reservedienst einzuschränken.

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