Israelische Granaten nahe UNO-Libanon-Truppen abgeworfen

TOPSHOT-LEBANON-ISRAEL-UN-CONFLICT-UNIFIL
Rund 160 Soldaten des Bundesheers sind Teil der UNO-Friedenstruppe im Libanon.

Zusammenfassung

  • Israelische Drohnen warfen Granaten nahe UNIFIL-Soldaten ab, während diese Straßensperren beseitigten.
  • Der UNO-Sicherheitsrat verlängerte den UNIFIL-Einsatz im Libanon bis Ende 2026, auch rund 160 Bundesheer-Soldaten sind beteiligt.
  • Zwischen Israel und Hisbollah gilt eine Waffenruhe, doch beide Seiten werfen sich weiterhin Verstöße vor.

Das israelische Militär hat nach Angaben der UNO-Friedenstruppe UNIFIL im Libanon mit Drohnen Granaten in der Nähe von Blauhelm-Soldaten abgeworfen. Die Soldaten seien dabei gewesen, Straßensperren zu beseitigen, die den Zugang zu einer ihrer Stellungen versperrt hätten, teilt UNIFIL am Mittwoch mit. 

"Dies ist einer der schwerstwiegenden Angriffe auf Personal und Eigentum der UNIFIL seit der Vereinbarung zur Einstellung der Feindseligkeiten im vergangenen November."

Eine Granate sei im Umkreis von 20 Metern und drei seien im Umkreis von etwa 100 Metern um UNO-Personal und -Fahrzeuge eingeschlagen. Das israelische Militär sei im Voraus über die Räumarbeiten in dem Gebiet südöstlich des Dorfes Marwahin informiert worden.

Auch Auslandssoldaten des Bundesheers im UNO-Friedenseinsatz

Vergangene Woche hat der UNO-Sicherheitsrat den Friedenseinsatz im Libanon einstimmig bis Ende 2026 verlängert. Danach soll ein einjähriger geordneter und sicherer Abbau und Abzug der Truppen beginnen. UNIFIL wurde 1978 installiert und patrouilliert an der Südgrenze des Libanon zu Israel.

Auch Bundesheer im Libanon

Aktuell gehören der UNIFIL knapp 10.000 Soldaten an. Größte Truppensteller sind Indonesien, Indien, Ghana, Italien und Nepal. Seit einem Beschluss des Nationalrates vom Oktober 2011 sind auch rund 160 Bundesheer-Soldaten und Soldatinnen Teil der Truppe. Die Österreicher sind primär für logistische Einsätze wie Transporte, die Bergung und das Instandsetzen von UNO-Fahrzeugen, Treibstoffversorgung und Lagerhaltung zuständig. 

Außerdem betreiben sie die Feuerwehr des UNIFIL-Hauptquartiers im südlibanesischen Naqoura. Insgesamt sind Soldatinnen und Soldaten aus mehr als 40 Ländern Teil von UNIFIL.

Gegenseitige Vorwürfe

Nach Kämpfen rund um den Gaza-Krieg gilt seit Ende November zwischen Israel und der pro-iranischen, libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah eine Waffenruhe. Beide Seite werfen einander regelmäßig Verstöße vor. 

Israel greift nahezu täglich weiter im Nachbarland an. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht.

Kommentare