Reaktion auf Flughafen-Angriff: Israel bombardiert Ziele im Jemen

ISRAEL-PALESTINIAN-CONFLICT
Die angegriffene Infrastruktur der Houthi stellt eine wichtige Einnahmequelle dar. Die Angriffe fanden in Abstimmung mit der USA statt.
  • Israel reagiert auf Houthi-Raketenangriff nahe Tel Aviv mit Angriffen im Jemen.
  • Ziel der Angriffe waren wichtige Houthi-Infrastrukturen, die Einnahmequellen und militärische Fähigkeiten schwächen.
  • Die Angriffe wurden in Abstimmung mit den USA durchgeführt.

Als Reaktion auf den Raketenangriff in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv hat Israels Militär Stellungen der Houthi im Jemen angegriffen.

Die angegriffene Infrastruktur der Houthi stelle für die Gruppe eine wichtige Einnahmequelle dar, teilte Israels Armee mit. Der Hafen von Hudaida im Westen des Landes werde etwa für den Transport iranischer Waffen genutzt.

Houthi-Rakete trifft Flughafen in Tel Aviv

Zudem sei eine Betonfabrik östlich der Stadt angegriffen worden, die die Miliz für den Bau militärischer Infrastruktur nutze. Der Angriff schwäche die Wirtschaft und die Fähigkeiten zur militärischen Aufrüstung der Houthi.

Dutzende Ziele seien angegriffen worden, hieß es vom Militär. Etwa 20 Kampfjets seien im Einsatz gewesen. 50 Munitionsladungen seien abgeworfen worden. Die Angriffe seien eine Reaktion auf die wiederholten Angriffe der jemenitischen Miliz auf israelisches Gebiet mit Raketen und Drohnen, so die Armee weiter. Eine Rakete der Houthi-Miliz war Sonntag in der Nähe des Tel Aviver Flughafens Ben Gurion in Israel eingeschlagen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte danach den Houthi, "siebenfach zurückzuschlagen". Die Houthi selbst drohten, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen.

Israel: Angriffe in Abstimmung mit USA

Die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der großangelegte Angriff am Abend sei in Abstimmung mit den USA erfolgt.

Der Houthi-nahe TV-Sender Al-Masirah berichtete von Angriffen der USA und Israel auf den Hafen in Hudaida. Die zudem angegriffene Zementfabrik liegt etwa 50 Kilometer östlich von Hudaida in der Stadt Bajil.

Augenzeugen in Bajil berichteten der dpa, heftige Explosionen hätten die Stadt erschüttert. Über der Fabrik seien Rauch und Flammen aufgestiegen. Krankenwagen seien in Richtung der Fabrik gerast. Bei dem Angriff auf die Zementfabrik seien 21 Menschen verletzt worden, berichtete die jemenitische Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf das von den Huthi-kontrollierte Gesundheitsministerium.

Seit zehn Jahren Bürgerkrieg im Jemen

Das US-Militär greift bereits seit Monaten Ziele der Houthi-Miliz im Jemen an mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen. Die Houthi greifen dort immer wieder Handels- und Militärschiffe an und wollen diese Attacken erst bei einem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas beenden. Israels Armee hatte seit rund vier Monaten selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen.

Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten. Die vom Iran unterstützte Houthi-Miliz kontrolliert große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hudaida, die international anerkannte Regierung den Süden.

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