Elf Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen
Bei nächtlichen israelischen Angriffen auf verschiedene Teile des Gazastreifens sind nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes mindestens elf Menschen getötet worden.
In der nördlichen Stadt Jabaliya seien bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus sieben Menschen gestorben und mehrere weitere verletzt worden, teilte der Sprecher des Zivilschutzes, Mahmud Bassal, am Dienstag mit. Ein weiterer Mensch starb demnach bei einem Angriff auf die nahe gelegene Ortschaft Beit Lahiya.
Tote und Verletzte wurden laut Bassal auch aus dem Flüchtlingscamp Nuseirat und aus der südlichen Stadt Rafah gemeldet.
Laut Hamas über 44.000 Tote
Israel hatte Anfang Oktober eine neue Offensive im Norden des Gazastreifens, auch um Jabaliya und Beit Lahiya, begonnen. Damit soll nach Angaben der Armee gegen Kämpfer der radikalislamischen Hamas vorgegangen werden, die sich dort neu formieren wollten. Die Gegend war bereits zu Beginn des Gaza-Krieges Schauplatz heftiger Kämpfe.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem israelischen Angaben zufolge 1.206 Menschen brutal getötet worden waren. Als Reaktion greift Israel seitdem Ziele im Gazastreifen an. Nach Angaben des von der Hamas kontrollieren Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden mehr als 44.200 Menschen getötet.
Druck auf die israelische Regierung
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mahnte Israel unterdessen, der angepeilten Waffenruhe mit der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon zuzustimmen. Die auf dem Tisch liegende Vorlage umfasse alle erforderlichen Sicherheitsgarantien für Israel, sagte Borrell am Dienstag beim Treffen der G7-Außenminister im italienischen Fiuggi. Entsprechend müsse Druck auf die israelische Regierung ausgeübt werden, um die Vereinbarung noch im Tagesverlauf beschließen zu können.
Es könne jetzt keine Ausreden mehr geben, sagte Borrell. "Wir hoffen, dass heute (der israelische Ministerpräsident Benjamin) Netanyahu das von den USA und Frankreich vorgeschlagene Abkommen für eine Waffenruhe billigt", sagte der EU-Chefdiplomat. "Keine weiteren Ausreden, keine zusätzlichen Forderungen", fügte der spanische Politiker hinzu. Aus Israel kamen Signale, der Waffenruhe zuzustimmen, wie ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter andeutete.
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