Gefangener Hamas-Terrorist berichtet: "Tötet jeden, den ihr seht"

„Sie haben uns gesagt: Tötet jeden, den Ihr seht und kommt dann zurück“, schildert ein inhaftierter Hamas-Terrorist in einer frei gegebenen Videoaufnahme des israelischen Geheimdienstes Shin Beth. Habe es denn keinen Auftrag gegeben, zwischen Männern, Frauen und Kindern zu unterscheiden?, fragte der Vernehmer. „Nein“, antwortete der Terrorist, „unsere Mission war einfach zu töten“.
Der kaum über 20 Jahre alte Mann gehörte einer 70-köpfigen Terrorgruppe an, die am 7. Oktober den Kibbuz Kfar Afa überfallen hatte. Von den 400 israelischen Einwohnern des Kibbuz wurden mindestens 52 getötet, weitere 20 werden noch immer vermisst.
Israelische Bodentruppen, die mit dem Ziel vorrücken, die Hamas militärisch zu zerschlagen, haben mittlerweile Gaza-City erreicht. Dort wird die Zentrale der Hamas vermutet, entsprechend heftig toben dort die Kämpfe zwischen israelischem Militär und Hamas-Terroristen. Auf israelischer Seite werden bereits 18 tote Soldaten gemeldet, die Zahl der getöteten Hamas-Kämpfer ist unbekannt.
12.000 Angriffe
Die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen soll unterdessen bereits mehr als 9.000 betragen. Von unabhängiger Seite lässt sich diese Zahl nicht überprüfen. Doch die israelische Armee selbst meldet, dass sie seit Kriegsbeginn, dem Tag des Hamas-Massakers am 7. Oktober, in Gaza mehr als 12.000 Ziele angegriffen hat. Mehr als 10.000 Gebäude in der Region sind zerstört.
Die israelischen Streitkräfte haben bei ihrem zweiten Angriff auf das Flüchtlingslager Jabalia innerhalb von zwei Tagen einen weiteren Hamas-Kommandanten getötet. Kampfjets hätten dort einen Kommandokomplex angegriffen und den Leiter einer Panzerabwehrraketeneinheit, Muhammad Asar, getötet.
Doch bei den Angriffen sollen laut Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza fast 200 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden sein. 120 Personen würden noch unter den Trümmern vermisst. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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Nachdem am Mittwoch erstmals mehrere hundert Doppelstaatsbürger den Gazastreifen hatten verlassen dürfen – darunter rund 30 Österreicher – konnten auch gestern weitere 400 Zivilisten mit ausländischen Pässen ausreisen. Aber noch immer warten rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern verzweifelt auf die Ausreise.
Angesichts der vielen zivilen Opfer und der Versorgungskrise fordert das UN-Palästinenserhilfswerk erneut eine Feuerpause. Die Not und die unhygienischen Lebensbedingungen seinen jenseits der Vorstellungskraft. Selbst US-Präsident Joe Biden drängt Israel auf eine kurze Feuerpause.
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